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  • 28.11.2013 14:48

  • von Dominik Sharaf

Ecclestone im Kreuzfeuer: Nächster Prozess droht

Jetzt auch noch die BayernLB: Der Formel-1-Boss muss mehr und mehr um seine Macht bangen, ohne um sie zu fürchten: "Denke nicht an Rücktritt"

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone scheint bald mehr Zeit vor Gericht als an der Rennstrecke zu verbringen. Dem Formel-1-Promoter droht infolge der Affäre um Ex-BayernLB Gerhard Gribkowsky weiterer juristischer Ärger, schließlich will nach Informationen der 'BBC' dessen Ex-Arbeitgeber gegen den 83-Jährigen vorgehen. Die Landesbank, die schon vor rund einem Jahr circa 295 Millionen Euro Schadenersatz forderte, soll Beweismaterial aus dem Prozess von Constantin Medien angefordert haben.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone sollte der Zukunft mit bangem Blick entgegensehen Zoom

Konkret geht es dabei um Unterlagen, die Ecclestone im Zuge des Verkaufs von 47 Prozent der Königsklassen-Anteile im Jahr 2005 der Korruption belasten sollen. Ob die BayernLB Einsicht erhält, wird in der kommenden Woche entschieden. Widerspruch von Constantin Medien ist nicht zu erwarten. Unabhängig davon droht dem Briten in der Causa Gribkowsky eine Anklage der Münchener Staatsanwaltschaft sowie ein Verfahren in der Schweiz. Schuldsprüche könnten das Formel-1-Aus für Ecclestone bedeuten.

Entsprechendes hatte Donald Mackenzie, Mitgründer von CVC Capital Partners, in London im Zeugenstand ausgesagt: "Wäre bewiesen, dass Herr Ecclestone irgendetwas auf kriminelle Art und Weise falsch gemacht hat, würden wir ihn feuern." Der Zampano gibt sich wie schon seit Monaten unaufgeregt: "Keine Ahnung, ich weiß es nicht", sagt er der 'Marca' über diese Ankündigung und verweist darauf, dass der Fall Constantin nicht entschieden ist und ein Prozess in Deutschland noch in den Sternen steht.

Ecclestone, der alle Vorwürfe bestreitet, erklärt weiter: "Es könnte sein, dass es auf Informationen beruht, die nicht komplett richtig sind." Allerdings hatte er bereits Red-Bull-Teamchef Christian Horner als Nachfolger vorgeschlagen. "Ein intelligenter junger Mann, der sich der Herausforderung annehmen und mit den Leuten klarkommen würde", lobt Ecclestone seinen Landsmann erneut, sagt aber auch: "Ich denke nicht an einen Rücktritt. Die Leuten glauben vielleicht nur, dass es eine Blutauffrischung braucht."


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Luca di Montezemolo misst diesen Aussagen wenig Wert bei. "Mit den Jahren macht er mehr und mehr Witze und es freut mich, dass er immer noch das Verlangen danach hat", erklärt der Ferrari-Präsident und langjährige Ecclestone-Weggefährte gegenüber 'RAI Uno'. Mit einem Urteil in der Constantin-Sache ist frühestens am 12. Dezember, wahrscheinlich aber erst 2014 zu rechnen.