powered by Motorsport.com
  • 25.03.2009 18:48

  • von Roman Wittemeier

Coulthard träumt vom britischen Duell

David Coulthard kann sich einen Titel-Zweikampf seiner Landsleute Jenson Button und Lewis Hamilton vorstellen: "Brawn vorne, McLaren hinten"

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hatte David Coulthard den Helm bereits endgültig an den berühmten Nagel gehängt. Aber nun muss der Schotte seine Rennkleidung vorsichtshalber nochmal auspacken. Der Neo-Formel-1-Rentner wurde von Red Bull als Ersatzfahrer bei den ersten Rennen des Jahres nominiert, weil Red-Bull-Youngster Brendon Hartley noch auf die nötige Superlizenz wartet. Gleichzeitig wird Coulthard als Fachmann für die britische 'BBC' agieren.

Titel-Bild zur News: David Coulthard, Jerez, Circuit de Jerez

David Coulthard wird Ersatzfahrer und TV-Mitarbeiter zugleich sein

In seiner neuen Rolle als TV-Mann analysierte der 13-fache Grand-Prix-Sieger das vermeintliche Kräfteverhältnis und heizte die Stimmung in Großbritannien weiter an. "Wir könnten ein Duell zwischen Jenson Button und Lewis Hamilton sehen", sagte Coulthard. "Und wenn man sich die Testleistungen so anschaut, dann würde wohl Brawn vorne liegen und McLaren hinten. Aber trotzdem glaubt ja wohl niemand ernsthaft, dass es McLaren nicht in die Top 10 schafft."#w1#

Britischer Traum: Duell zwischen Button und Hamilton

"McLaren hat alle Möglichkeiten, das Ruder herumzureißen - und sie werden es auch schaffen", schätzte Coulthard ein. Somit wäre dann das gewünschte biritsche Duell in Reichweite. "Ich verstehe die Leute nicht, die Jenson schon abgeschrieben hatten. Er hat nie in einem Topauto gesessen. Jetzt scheint er endlich einen Wagen zu haben, der seinem Talent entspricht. Er hat sich gut in Form gehalten und ist fitter denn je."

Die beiden Briten könnten allerdings an der Spitze des Fahrerfeldes Gesellschaft bekommen, merkte Coulthard an: "Von Fernando Alonso, der für mich in der vergangenen Saison der Fahrer des Jahres war. Das lag nicht nur an seinen Rennsiegen. Er ist zweifacher Weltmeister. Er htte einfach nur mitrollen können. Aber er hat sich voll reingehängt und das Auto weiterentwickelt. Wenn ich zwischen Alonso und Räikkönen wählen müsste, dann würde ich Alonso nehmen."

¿pbvin|512|1386||0pb¿"Bei Kimi bin ich mir nicht sicher, ob er immer mit vollem Ehrgeiz bei der Sache ist. Das betrifft das Fahren im Auto, die Teamarbeit, die Entwicklung und das Testen", erklärte der Ex-McLaren-Teamkollege des Finnen. "Wenn er die Leistungen bringt, wie in seinem ersten Ferrari-Jahr, dann verdient er seinen Ruf als einer der schnellsten Weltmeister. Wenn nicht, dann könnte man sagen, dass er einmal auf den Mount Everest geklettert ist und dann entschieden hat, dass es reicht."

"Felipe Massa war derjenige, der sich im vergangenen Jahr am meisten gesteigert hat", sagte Coulthard über den Vizeweltmeister. "Er ging mit einem Dreher in die Saison und räumte mich in Kurve eins von der Bahn, aber was er später zum Beispiel beim Überholmanöver gegen Lewis in Budapest gemacht hat, war wirklich Weltklasse. Man muss sich auch mal anschauen, wie er das letzte Saisonrennen gewonnen hat. Wenn Ferrari nicht manchmal gepatzt hätte, wäre er Weltmeister geworden."

Über das Verhältnis zu den anderen Fahrern

"Man darf auch Sebastian Vettel, meinen Nachfolger bei Red Bull, nicht vergessen", merkte der Schotte bei seiner Aufzählung der Favoriten an. "Er holte sich erst die Pole-Position und gewann dann auch in Monza. Das war ganz besonders. Ferrari kam ins Ziel, McLaren auch und er hat es trotzdem geschafft. Er wird gegen Mark Webber einen schönen teaminternen Kampf haben. Vettel kann manchmal Leistungen zeigen wie Michael Schumacher, aber er hat einen tollen Humor dabei."

Zu seinem ehemaligen Widersacher hatte Coulthard nie ein besonders gutes Verhältnis. Höhepunkt war der Crash im Regen von Spa-Francorchamps 1998, als es anschließend zu einem heftgen Disput zwischen dem Schotten und dem Rekordweltmeister kam. "Ich konnte zu Michael Schumacher nie einen Draht finden. Er war irgendwie nicht aus dem gleichen Holz geschnitzt. Ich habe zu Jenson und Lewis ein ganz anders Verhältnis, obwohl die zehn Jahre jünger sind, oder sogar mehr."

"Ich konnte zu Michael Schumacher nie einen Draht finden. Er war irgendwie nicht aus dem gleichen Holz geschnitzt." David Coulthard

"Aber es ist wohl bei Grand-Prix-Piloten so, wie bei den Spielern einer Profi-Fußballmannschaft auch. Man ist eine Weile bei einem Team unter Vertrag, fährt das Auto und dann geht man wieder", sagte Coulthard über die emotionalen Bindungen in der Königsklasse. "Man reist privat an, man trainiert im privaten Umfeld und man bewegt sich mehr wie ein Einzelkämpfer durchs Fahrerlager."

Folgen Sie uns!

Formel-1-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Formel-1-Newsletter von Motorsport-Total.com!