Coughlan über Pirelli: "Würde mir mehr Stabilität wünschen"

Williams-Technikchef Mike Coughlan kritisiert die diesjährige Reifengeneration, findet sich aber damit ab - Fortschritte beim FW35 dadurch noch schwieriger zu erreichen

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur im Hinblick auf den Grand Prix von China rauchen bei Teams und Fahrern bezüglich der Lebensdauer der Pirelli-Reifen die Köpfe. Das "schwarze Gold" der Italiener wird auch im weiteren Saisonverlauf für jede Menge Kopfzerbrechen einerseits und Spannung andererseits sorgen. Williams-Technikchef Mike Coughlan ist der Meinung, dass Pirelli mit der diesjährigen Reifengeneration einen Schritt zu weit gegangen ist.

Titel-Bild zur News: Mike Coughlan

Mike Coughlan übernam die Rolle des Williams-Technikchefs von Mark Gillan

"Einige Leute erkannten im vergangenen Jahr ein mächtiges Spektakel, das vielleicht nicht einzig und allein auf die Reifen zurückzuführen war, aber doch maßgeblich von diesen beeinflusst wurde. In diesem Jahr ist es ähnlich. Vom Gesichtspunkt der Show her könnte man also sagen, dass es fantastisch ist", sagt Coughlan, um sofort hinterher zu schieben: "Als Ingenieur würde ich mir aber ehrlich gesagt etwas mehr Stabilität auf dem Reifensektor wünschen."

Als Ausrede für das bis jetzt auch in Schanghai enttäuschende Williams-Abschneiden (Pastor Maldonado und Valtteri Bottas fuhren im Qualifying auf die Plätze 15 und 17 und starten nach Mark Webbers Rückversetzung je eine Position weiter vorn) will Coughlan die Reifensituation aber nicht verstanden wissen. "Das soll keine Entschuldigung für unsere Performance sein, denn andere bekommen es ja auch hin", so der Williams-Technikchef.

Doch gerade, weil der FW35 nicht der gelungenste Wurf aus Grove ist, sieht Coughlan sich selbst und das gesamte Team vor einer schwierigen Aufgabe. "Vor einem Jahr hätte ich gesagt, die Situation ist nicht großartig, aber auch nicht schlecht", spricht er die Diskussionen um Pirelli vor Jahresfrist an und fügt hinzu: "Mit einem nicht sonderlich stabilen Reifen, wie wir ihn jetzt haben, fällt es aber natürlich umso schwerer, einen Schritt nach vorn zu machen."