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  • 10.05.2011 19:05

  • von Roman Wittemeier

Coughlan & Symonds: Als bessere Menschen in die Formel 1?

Ex-Renault-Technikchef Pat Symonds über die Lehren aus Verfehlungen: "Man denkt intensiv nach und geht als besserer Mensch daraus hervor"

(Motorsport-Total.com) - Wenn Technikchef Sam Michael am Jahresende Williams verlässt, dann könnte Mike Coughlan der neue starke Mann in jener Abteilung des britischen Traditionsteams werden. Coughlan war in den vergangenen Jahren aus der Formel 1 verbannt, nachdem er gemeinsam mit dem früheren Ferrari-Ingenieur Nigel Stepney nachweislich die Fäden in der sogenannten "Spygate"-Affäre in der Hand gehalten hatte.

Titel-Bild zur News: Pat Symonds (Chefingenieur)

Pat Symonds ist seit Jahresanfang als Berater für Marussia-Virgin aktiv

Während Stepney mittlerweile sein neues Glück bei Nissan in der GT1-Weltmeisterschaft gefunden hat, wird Coughlan wieder in die Formel 1 zurückkehren. Eine Tatsache, die bei einigen Beobachtern ein Naserümpfen hervorruft, denn immerhin hatte der Brite gegen einige Grundsätze der Arbeit in der Königsklasse ganz bewusst verstoßen, indem er geheimes Material über den damaligen Ferrari in Empfang genommen hatte.

"Die Leute fragen sich, ob man ihn nach 'Spygate' und all den Dingen wieder in der Formel 1 einstellen sollte", sagt der frühere Renault-Ingenieur Pat Symonds auf 'Autosport'. Der Brite ist "Leidensgenosse" von Coughlan, wurde nach der "Crashgate"-Affäre um Renault für mehrere Jahre aus der Formel 1 verbannt. Auch Symonds ist zurück, zunächst als Berater von Marussia-Virgin.

"Ich habe ähnliche Probleme gehabt", berichtet der frühere Renault-Techniker. "Ich kann nur sagen: Mike hat getan, was er getan hat, und er ist dafür bestraft worden. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man in solchen Situationen über alles sehr, sehr intensiv nachdenkt und letztlich als besserer Mensch daraus hervorgeht. Das war bei mir so, und das wird bei Mike ganz bestimmt genauso sein."