• 09.08.2004 16:54

  • von Marco Helgert

Chevrier: Neuer Motor ist ein Vorteil

Das neue RS24D-Aggregat von Renault sollte bei einem heißen Ungarn-Grand-Prix seine Stärken ausspielen können

(Motorsport-Total.com) - Ungeachtet der Veränderungen am Hungaroring im vergangenen Jahr, bleibt das Überholen in Ungarn äußerst problematisch. Ähnlich wie in Monaco ist die Pole Position daher besonders wichtig. Die Enge des Kurses wirkt sich auch auf die geforderte Motorencharakteristik aus, schiere Motorleistung spielt eine eher untergeordnete Rolle.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Renault ist auf das anstehende Ungarn-Wochenende gut vorbereitet

"Mit 16 Kurven auf nur etwas mehr als vier Kilometern wird nur ein geringer Teil einer Runde (51 Prozent) mit Vollgas gefahren, auch die Höchstgeschwindigkeit ist mit etwas mehr als 300 km/h recht gering", weiß Renaults Motoreningenieur Denis Chevrier. "Fünf Kurven werden mit weniger als 100 km/h durchfahren, nur zwei mit mehr als 200 km/h. Im Gegensatz zu Monaco gibt es jedoch keine ungewöhnlich langsamen Kurven - die erste Kurve ist mit knapp 90 km/h die langsamste Stelle."#w1#

"Daher ist die Bandbreite der Motorleistung nicht so groß wie auf anderen Kursen", so der Franzose weiter. "Während des Rennwochenendes konzentrieren wir uns auf eine Optimierung der Beschleunigung zwischen 90 und 250 km/h. Hier haben wir im Laufe der Saison große Fortschritte gemacht und können so von der guten Drehmomentkurve des RS24 Kapital schlagen."

Der staubige Kurs hat kaum Einfluss auf die Motoren. "Sehr viele Staubteilchen befinden sich nicht in der Luft, jedenfalls nicht mehr als auf anderen Kursen der Saison", so Chevrier. "Ein anderer wichtiger Faktor ist jedoch die starke Auswirkung der Benzinmenge (0,41 Sekunden je zehn Kilogramm Benzin). Sparsame Motoren bedeuten hier einen Vorteil."

In der Vergangenheit fand der Ungarn-Grand-Prix oft unter sehr heißen Bedingungen statt. "Bei der Kühlung müssen wir darauf achten, aber das kennen wir bereits. Die hohen Temperaturen kann sich aber auch die Leistungskurve verschieben. Für die Maximalleistung ist dann mehr Drehzahl nötig. Die neue D-Variante des Motors wird diesem Umstand Rechnung tragen. Wir können höhere Drehzahlen damit fahren. Dies könnte uns bei solchen Umständen einen Vorteil verschaffen."