• 22.10.2003 12:39

  • von Marcus Kollmann

Byrne: Konkurrenz verbesserte sich mehr als Ferrari

Der für die Weltmeisterautos der letzten Jahre verantwortliche Chefdesigner spricht über die gute Arbeit der Ferrari-Verfolger

(Motorsport-Total.com) - Als Ferrari beim Großen Preis von Spanien endlich den F2003-GA einsetzte, war das Interesse der Konkurrenz am roten Renner aus Maranello auf Grund der besonders schmalen Heckpartie und vieler Detaillösungen groß. Der Sieg in Barcelona und auf dem A1-Ring in Österreich nährte die Hoffnungen der Tifosi, die auf einen genauso erfolgreichen Saisonverlauf mit dem neuen Auto wie in der Saison 2002 hofften.

Titel-Bild zur News: Rory Byrne

Byrne bestätigt der Konkurrenz bessere Arbeit als Ferrari geleistet zu haben

Im Verlauf des Jahres musste man dann aber bei Ferrari erkennen, dass sich die Gegner auf der Chassis-Seite zum einen beträchtlich verbessert hatten und man selbst einige Schwachpunkte hatte. Erst vor wenigen Wochen bestätigte Ross Brawn, dass man bei der Entwicklung des diesjährigen Boliden etwas zu vorsichtig gewesen sei und es der Konkurrenz somit leichter gemacht habe.

Der Vorwurf, dass der F2003-GA im Vergleich zum F2002 von Beginn an aber nur marginal schneller war, ist laut Chefdesigner Rory Byrne nicht wahr. "Ich habe es bereits schon einmal gesagt und wiederhole es gerne noch einmal: wir haben vom F2002 ausgehend einen Schritt nach vorn gemacht. Unsere Gegner haben einfach ihre Leistungsfähigkeit um einen größeren Faktor verbessern können als wir", erklärt der Südamerikaner warum man in diesem Jahr unter Druck geriet.

Während das letztjährige Auto den anderen Boliden in allen Bereichen teils deutlich überlegen schien, stachen beim F2003-GA neben der guten Höchstgeschwindigkeit auf langen Geraden und in schnellen Kurven vor allem Probleme in langsamen Streckenpassagen hervor, in denen mechanischer Grip gefragt ist.

Laut Ignazio Lunetta ist es aber "sehr schwierig die Ursache des Problems genau herauszufiltern." So ließe sich die schwächere Performance zwar auch auf die Reifen zurückführen, doch auch Dinge wie die "Aufhängungsgeometrie und Elektronik spielen eine Rolle", sagte der Chefrenningenieur dem 'F1 Racing'-Magazin.

Damit Michael Schumacher und Rubens Barrichello in der kommenden Saison wieder bessere Karten als in diesem Jahr haben, wird man in Maranello in Vorbereitung der Saison 2004 etwas mehr Risiko was die reine Performance des Autos anbelangt eingehen, verriet Ross Brawn unlängst. Gleichzeitig gilt es dabei den schwierigen Spagat zu bewältigen die Standfestigkeit auf einem hohen Niveau zu halten.