• 22.10.2003 12:19

  • von Marco Helgert

Richards: BAR unterbreitete Villeneuve ein Angebot

BAR-Honda-Teamchef David Richards über die Entscheidung, Jacques Villeneuve ziehen zu lassen - ein Angebot existierte

(Motorsport-Total.com) - Zwei Entscheidungen fielen bei BAR-Honda vor dem letzten Rennen in Japan: Die erste war bereits lange vermutet worden ? Takuma Sato wird in der Saison 2004 an der Seite von Jenson Button fahren. Die zweite war so nicht zu erwarten ? nach der Ankündigung der Fahrerpaarung für 2004 verließ Jacques Villeneuve das Team sofort. Somit kam Sato gleich in seinem Heimatland zum ersten Einsatz.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Geschasster Jacques Villeneuve: Blick zurück im Zorn

Viel wurde seither über die genauen Umstände geschrieben. Man vermutete, dass Honda hinter der Fahrerauswechslung stand, dass Jacques Villeneuve für 2004 einen Vertrag über einen Dollar angeboten bekam. Doch BAR-Honda-Teamchef David Richards versuchte zumindest die Spekulationen, dass Honda auf ihn Druck ausübte, vom Tisch zu wischen.

"Am Ende waren sie sehr fair", so Richards in einem Interview mit 'Autosport'. "Weitestgehend haben sie uns die Entscheidung überlassen. Aber natürlich lag es in ihrem Interesse, einem japanischen Fahrer zu haben, um sich in Japan zu profilieren."

Während der japanische Motorenpartner wohl schon länger für eine Ablösung von Villeneuve plädierte, scheint sich Widerstand in den eigenen Reihen gebildet zu haben: "Jacques genießt bei den Sponsoren, zum Beispiel Lucky Strike, viel Loyalität, auch im Team selbst. Seine Anstrengungen für das Team sprachen für ihn."

Die Entscheidung für Sato sei außerdem erst nach den Testfahrten in Mugello gefallen. Bis dahin hatte auch der Kanadier noch Chancen. Aber nicht nur das: "Craig (Pollock, Villeneuve Manager; Anm. d. Red.) und ich hatten eine Korrespondenz über einen Vorschlag", so Richards. "Es war eine vernünftige Diskussion über die vorhandenen Angebote." Woran es letztlich scheiterte und warum Villeneuve sein Cockpit verlor, verriet der Brite aber nicht.