Button und der wichtige Rat des Ex-Teamchefs
Jenson Buttons Karriere war nicht immer ein Quell des Erfolges, doch mit der Umsetzung eines Rates von David Richard kam der Engländer weiter als zuvor
(Motorsport-Total.com) - Jenson Button musste lange warten, ehe der Erfolg in der Formel 1 auch zu ihm fand. In seinen frühen Jahren stieß der Engländer zu BAR. Der Rennstall stand damals unter der Führung von David Richards. Dessen Formel-1-Vita ist ebenfalls durchwachsen, der große Erfolg blieb ihm verwehrt. Mit seiner Firma Prodrive ist er aber weiter im Rallyesport aktiv.

© BAR
Jenson Button und David Richards zu Jahrebeginn 2003
Doch Richards hat noch heute Auswirkung auf Buttons Karriere. Nicht nur, dass er den späteren Weltmeister einst auffing, als er als "fauler Playboy" tituliert von Renault-Teamchef Flavio Briatore vor die Tür gesetzt wurde. Er gab ihm zudem einen Rat mit auf dem Weg, der noch heute in Buttons Kopf nachhallt.
"An eine Sache mit David Richards aus dem Jahr 2003 erinnere ich mich", so Button im 'Guardian'. "Er sagte: 'Du bist sehr schnell, aber es gibt andere Fahrer, die es besser schaffen, sich mit den richtigen Leuten zu umgeben und mit diesen als Team arbeiten.' Das blieb bei mir hängen. Das sagte David und das setze ich auch heute um - ich versuche, ein Team um mich herum aufzubauen."
Andere Fahrer hätten dies in der Vergangenheit bereits vorgemacht. "Einige Fahrer haben ein richtiges Team um sich herum gebaut, so wie Ayrton (Senna) es hatte oder auch Alain (Prost). Aber auch Michael (Schumacher) war einer der ersten unserer Generation, der ein Team formte. Ich glaube, dass das ehr wichtig ist, genau wie in jedem anderen Spitzensport."
Die Früchte der Arbeit
Nur wenige Sportler können in ihrer Karriere auf ein konstantes Team zählen, und so brach für Button nach sieben Jahren in Teams BAR/Honda/Brawn eine neue Ära bei McLaren an. Der Prozess begann also von Neuem. "Ich fühlte sehr wohl, dass ich willkommen war. Aber ich war eben der Neuling. Ich musste viel Zeit mit dem Team verbringen, damit sie mich verstanden und auch das, was ich von einem Rennauto möchte", so der Engländer.
"Es geht dabei auch um die Mechaniker, die nicht den Eindruck haben sollen, dass ich einfach nur ankomme, das Auto fahre und wieder abhaue. Ich bin ein Teil des Teams", fährt er fort. "Das Wichtigste ist, dass sie wissen, dass du dein Bestes gibst. Und das müssen sie auch von dir hören, vor allem die Jungs in der Fabrik. Denen musst du das Gefühl geben, dass sie ein Teil davon sind."
Mit der Arbeitsauffassung läuft es für Button derzeit äußerst gut. Ihm gelang es, was wenige für möglich gehalten hatten: Bei McLaren ist er auf Augenhöhe mit Lewis Hamilton, vor allem in der zweiten Saisonhälfte sogar deutlich stärker. "Man macht das aber nicht, weil man sich sagt, dass es so am besten für einen funktioniert", erklärt er seinen Weg. "Man macht es, weil es die richtige Art und Weise des Herangehens ist."

