Sauber gibt sich Force India nicht geschlagen

Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn über den Kampf gegen Force India und das enttäuschende Wochenende von Kamui Kobayashi in Japan

(Motorsport-Total.com/Sky) - Nach Silverstone hatte Sauber im Kampf um Platz sechs in der Konstrukteurs-WM schon 16 Punkte Vorsprung auf Force India, nach 15 von 19 Rennen liegen die Schweizer aber acht Zähler zurück. Geschlagen geben will man sich jedoch nicht, schließlich bedeutet jeder Platz auf oder ab mehrere Millionen Euro an Preisgeld aus dem Topf von Bernie Ecclestone.

Titel-Bild zur News: Monisha Kaltenborn

Monisha Kaltenborn weiß, dass es nicht nur um Sport, sondern auch um Geld geht

"Wir werden sicherlich noch nicht aufgeben, denn für uns liegt noch alles drin - ein paar Rennen haben wir ja noch", erklärt Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn. "Es ist natürlich unglücklich, dass wir den sechsten Platz verloren haben. Wir hatten ihn sehr lange inne. Jetzt zahlen wir vielleicht für das, was uns in Australien passiert ist. Wir hoffen, dass uns diese zehn Punkte, die wir verloren und vor allem die anderen bekommen haben, nicht zum Verhängnis werden."

Wie groß der finanzielle Unterschied zwischen sechstem und siebtem Platz genau wäre, möchte sie nicht verraten: "Wir reden nicht über Geld in der Formel 1, genaue Zahlen kann ich also nicht nennen", meint die Österreicherin, fügt aber lächelnd an: "Es geht bei einem Platz schon um mehrere Millionen. Daher ist es gerade für ein Team wie unseres wichtig, dass wir alles daran setzen, diesen Platz wieder zu holen."

Wichtig wäre, am besten schon dieses Wochenende zurückzuschlagen und den Rückstand zu verkleinern. "Wir sind nach wie vor positiv aufgestellt", zeigt sich Kaltenborn diesbezüglich optimistisch. "Es ist eine Strecke, die der in Japan ähnlich ist. Dort haben wir ein neues Aeropaket gebracht, was auch dem entsprochen hat, was wir uns erwartet haben. Insofern denke ich, dass wir gut aufgestellt sind."

¿pbvin|512|4169||0|1pb¿Das gilt auch für Kamui Kobayashi, obwohl der Japaner nach seinem enttäuschend verlaufenen Heim-Grand-Prix mental leicht angeschlagen war. Sauber-Coach Joseph Leberer und das Team konnten ihn aber relativ rasch für die letzten vier Rennen aufrichten: "Er ist grundsätzlich jemand, der sehr schnell wieder aufgebaut ist", sagt Kaltenborn. "Er war natürlich sehr enttäuscht, denn es war ein ganz besonderes Rennen für ihn."

"Abgesehen davon, dass es in seiner Heimat war, wollte er viel für die Menschen dort machen", unterstreicht sie Kobayashis soziales Engagement. "Er hat ja auch den Mädchenchor aus Fukushima organisiert. Das war ein sehr bewegender Moment, als sie am Samstagabend vor voller Haupttribüne geprobt haben. Insofern hätte er den Menschen auch von der Performance her sehr gerne mehr gegeben, aber er ist jetzt wieder voll da."

Grundsätzlich hat sie an den beiden Fahrern 2011 nichts auszusetzen: "Ich bin mit der Leistung sehr zufrieden, denn man darf nicht vergessen, es ist das erste Jahr von Sergio und auch Kamui ist erst in seinem zweiten Jahr. Man darf da nicht zu viel erwarten. Die beiden haben bislang eine sehr gute Leistung gezeigt. Natürlich gibt es gewisse Sachen, die mit jungen Fahrern passieren - man hat ja immer Risiken mit solchen Fahrern -, aber sie meistern das recht gut."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Südkorea