Button: "Die vielen Überholmanöver werden schockieren"

Warum Jenson Button in der Endphase des Rennens mit einer wahren Überholorgie rechnet und ob er sich durch seinen Fahrstil Siegchancen ausrechnet

(Motorsport-Total.com) - In Formel-1-Kreisen wird Jenson Button " Reifenflüsterer" genannt. Kaum ein Pilot geht sorgsamer mit seinen Reifen um als der Weltmeister 2009. Der McLaren-Star hatte kürzlich verraten, dass dies das Ergebnis einer jahrelangen Entwicklung ist und er sich diesen Fahrstil bewusst angeeignet hat. Für viele ist er somit 2011 einer der Geheimtipps, schließlich sorgten die neuen Pirelli-Reifen bei den Wintertests durch ihren enormen Verschleiß für Aufregung - gerade ein Pilot wie Button kann daher vielleicht den Unterschied machen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button prognostiziert einen furiosen Saisonauftakt in Melbourne

Ob dies tatsächlich der Fall ist, weiß aber nicht einmal er selbst. "Es wird interessant, den niemand von uns ist mit diesen Reifen ein Rennen gefahren", sagt er gegenüber 'grandprix.com'. "Einige sind Renndistanzen gefahren, aber es ist immer anders, wenn noch andere Autos unterwegs sind. Wenn du hinter einem anderen Auto feststeckst, das weniger Abtrieb hat, dann ruinierst du deine Reifen schneller. Mal sehen, ob die Leute auf die Reifen achten oder wir einfach unser Hirn ausschalten und Gas geben werden."

Der McLaren-Star vermutet, dass es erst im letzten Teil des Rennen darauf ankommen wird, mit den Reifen hauszuhalten: "Im letzten Stint wird das wichtig, aber in den ersten zwei oder drei nicht so sehr." Wie im Vorjahr dürfte sich in der Anfangsphase der Pilot durchsetzen, der früher auf neue Reifen wechselt und dadurch einen Vorteil gegenüber den Fahrern auf verschlissenen Reifen herausholen kann. "Diesen Vorteil könnte man im letzten Stint aber wieder verlieren", vermutet Button. "Es ist ein Balanceakt und es wird ein paar Rennen dauern, bis man die richtige Strategie herausgefunden hat."

In der Endphase könnten Piloten bestraft werden, die ihre Stopps zu früh angesetzt haben und dadurch entweder einen zusätzlichen Reifenwechsel einlegen müssen oder mit den völlig abgefahrenen Reifen um den Kurs schleichen. Andere Piloten könnten wiederum das Feld von hinten aufrollen, weil sie später gestoppt haben und dadurch in der Endphase frischere Reifen haben.

"Ich glaube, wir werden im letzten Stint hier in Melbourne so viele Überholmanöver sehen, dass alle geschockt sind", prognostiziert Button. "Bis zur letzten Kurve wird es bei diesem Rennen spannend sein, was großartig ist. Ich weiß nicht, ob alle Rennen so sein werden. Dieses aber schon, weil wir die Reifen noch nicht verstehen." Ob er davon am meisten profitieren wird, will der Brite aber nicht sagen: "Ich glaube nicht, dass dir ein sanfter Fahrstil dabei hilft, das Rennen zu gewinnen, wenn du kein schnelles Auto hast."