• 24.03.2011 16:52

  • von Lennart Schmid

Warum Sutil plötzlich die neuen Reifen schätzt

Adrian Sutil geht davon aus, in Melbourne den zweiten Abschnitt des Qualifyings zu erreichen, und kann den neuen Pirelli-Reifen positives abgewinnen

(Motorsport-Total.com) - Bei den Wintertestfahrten konnte Force India nur selten überzeugen, dennoch geht Adrian Sutil davon aus, beim Saisonauftakt in Melbourne zumindest den zweiten Abschnitt der Qualifikation am Samstag zu erreichen. Hoffnung machen Sutil zum einen die neuen Teile, die das Team in Australien an den VJM04 schrauben wird, und zum anderen die Ahnung, dass die Konkurrenz zu Saisonbeginn ebenfalls noch improvisieren muss.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil hofft darauf, zu Saisonbeginn von Patzern der Konkurrenz zu profitieren

WM-Punkte seien in den ersten Rennen deshalb durchaus möglich, "weil die Konkurrenz noch nicht so groß sein wird wie zum Ende des Jahres, wenn alle eingespielt sind", sagt Sutil im Interview mit der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung'. Dass Force India derzeit von den Missgeschicken der anderen abhängig ist, liegt an einer Umstellung innerhalb des Teams. "Wir haben im Dezember das Konzept des Autos kurzfristig geändert. Das war nicht geplant", erklärt Sutil.

Nach den ersten Testfahrten mit den neuen Reifen des Einheitslieferanten Pirelli hatte sich der 28-Jährige noch über den starken Verschleiß der Gummis beschwert, wodurch das Fahren mitunter schon nach wenigen Runden praktisch unmöglich werde. Doch inzwischen scheint Sutil in taktischen Spielereien, die durch häufigere Reifenwechsel im Rennen möglich werden, seine Chance zu sehen.

"Im vergangenen Jahr konnten wir sechs, sieben Runden fahren und wurden immer schneller. Das sollte nicht sein. Ich finde gut, dass der Reifen nach einer Runde abbaut", meint der Force-India-Pilot, auch wenn dadurch das Renntempo unterm Strich weiter gedrosselt werde. "Vom Fahrerischen her ist es bestimmt nicht ganz so schön, man möchte ja immer schneller sein. Für den Zuschauer aber ist diese Entwicklung in Ordnung, falls wir nun mehr um Positionen kämpfen." Allerdings gebe es diesbezüglich auch eine Grenze. "Noch langsamer sollten wir nicht werden. Das wäre nicht gut für die Formel 1."