• 24.03.2011 08:37

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Di Resta: "Es ist ein durchaus großer Schritt"

Formel-1-Neuling Paul di Resta möchte sich in seinem ersten Jahr in der "Königsklasse" etablieren und früher oder später ganz vorne mitmischen

(Motorsport-Total.com) - Für Paul di Resta hält die neue Rennsaison etwas vollkommen Neues bereit: Der 24-Jährige geht zum ersten Mal in seiner Karriere als Formel-1-Stammfahrer an den Start und bestreitet am Wochenende seinen ersten Grand Prix. Di Resta firmiert dabei als Teamkollege von Adrian Sutil bei Force India und hat sich fest vorgenommen, auf Anhieb zu überzeugen und seinen größten Traum zu erfüllen.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta steht vor seiner ersten Saison als Stammfahrer in der Formel-1-WM

Dass die Bäume nicht von Anfang an in den Himmel wachsen, ist di Resta bewusst. Der amtierende DTM-Champion möchte sein Debüt daher in erster Linie genießen und freut sich darüber, dass ihm der Sprung vom Tourenwagen zurück in das Formelauto geglückt ist. "Ich glaubte stets an meine Fähigkeiten und daran, dass mir dieser Schritt gelingen würde", hält di Resta in Melbourne fest.


Fotos: Paul di Resta, Testfahrten in Barcelona


"Bisher habe ich viel Spaß an dieser Erfahrung und ich hoffe, in Zukunft wird sich das fortsetzen. Es war klasse, ein Jahr in Reihe zwei zu verbringen und sich der Materie nähern zu können. Danach wurde ich in das Stammcockpit befördert. Jetzt möchte ich einfach genießen, was ich tun darf. Es war schon immer mein Traum, eines Tages in der Startaufstellung eines Formel-1-Rennens zu stehen."

Die DTM als gute Vorbereitung für die Formel 1

"Ich würde mir wünschen, dass sich nun auch die entsprechenden Ergebnisse einstellen, sodass ich in der Formel 1 einige Fortschritte an den Tag legen kann", meint di Resta. Er sei sich allerdings im Klaren darüber, Neuland zu betreten. "Es ist ein durchaus großer Schritt", sagt der 24-Jährige über seinen Wechsel in die Formel 1. "Vor allem das Fahren im Verkehr wird eine neue Erfahrung sein."

"Vielen Fahrern ist bereits ein Umstieg gelungen und ich freue mich darauf." Paul di Resta

"In der DTM haben wir es mit Tourenwagen zu tun, wo man sich schon mal an seinen Gegner anlehnen kann. In der Formel 1 ist das anders. Ich mache mir da aber keine Sorgen. Vielen Fahrern ist bereits ein Umstieg gelungen und ich freue mich darauf. Ich möchte mein Bestes geben und mir Respekt erarbeiten. Man möchte natürlich immer noch etwas mehr testen, doch ich fühle mich bereit."

"Ich habe keine bestimmten Erwartungen an dieses Wochenende, sondern nehme alles so, wie es kommt. Man tut sich ohnehin schwer, eine Einschätzung abzugeben, wo man steht. In Melbourne werden wir erfahren, wie die Ausgangslage ist", erklärt di Resta. Er mache sich keine Sorgen, dass die anderen Formel-1-Neulinge durch die GP2 besser auf die "Königsklasse" vorbereitet sein könnten.¿pbvin|512|3539|inside|0|1pb¿

Di Resta will sich seine Sporen verdienen

"Ich sehe nicht, dass das ein Vorteil ist", stellt di Resta klar und merkt an: "Ich war nun einige Jahre lang in der DTM unterwegs und befand mich dort in einer konkurrenzfähigen Umgebung, wo ich für ein Werksteam antrat. Das war eine tolle Erfahrung für mich. Ich habe erreicht, was ich erreichen wollte. Ich hatte vier gute Jahre im Tourenwagen-Sport und kann sagen, dass ich meinen Spaß dabei hatte."

"Nun steht mir aber ein strammes Programm ins Haus." Paul di Resta

"Ich bereue es nicht", gibt der schottische Rennfahrer vor seinem Renndebüt zu Protokoll. "Nun steht mir aber ein strammes Programm ins Haus - mit mehr Rennen, als ich es gewohnt bin. Ich denke, das wird deutlich anspruchsvoller sein als in den vergangenen Jahren. Das ist jetzt allerdings meine große Chance und ich bin fest entschlossen, alles zu geben und zu zeigen, was ich hier leisten kann."

Der Titelgewinn in der Formel 1 sei "natürlich das große Ziel", doch davon sei er noch weit entfernt. "Man muss realistisch sein, was die vor uns liegenden Aufgaben betrifft", erläutert di Resta. Sein Team könne es derzeit noch nicht mit den Spitzenreitern aufnehmen. "Hoffentlich gelangen wir aber in eine solche Position und können in ein paar Jahren mit diesen Jungs kämpfen", meint der 24-Jährige.