Button bei BAR glücklicher als bei Renault

Nicht nur wegen dem Theater, das in Monaco um sein Boot gemacht wurde, ist Jenson Button bei BAR glücklicher als bei Renault

(Motorsport-Total.com) - Mit Platz drei im Donnerstags-Qualifying in Monte Carlo hat Jenson Button seine aufstrebende Form unterstrichen, aber für den jungen Briten ist es in den letzten Jahren nicht immer so einfach gelaufen. Erst der Wechsel zum BAR-Team verlieh seiner Karriere wieder neuen Schwung.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Ist zu einer starken Persönlichkeit gereift: BAR-Pilot Jenson Button

2000 debütierte Button bei BMW-Williams mit einer unerwartet starken Saison, doch im Jahr darauf fielen seine Leistungen bei Benetton deutlich ab. Offensichtlich hatte er zu der Zeit den Blick für das Wesentliche verloren, wie unzählige Skandale belegen. Sein "Sündenregister" liest sich imposant: Führerscheinentzug wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung, ein Freund fuhr seinen BMW zu Schrott, von seinem ersten Gehalt kaufte er seinem Vater einen nagelneuen Ferrari.

Als der damals 21-Jährige dann in Monaco auch noch für seine Jacht "Little Missy" den besten Platz im ganzen Fürstentum ? nahe dem Paddock ? bekam, platzte Flavio Briatore endgültig der Kragen: Der Benetton-Boss wollte Button feuern, machte schlussendlich aber doch mit ihm weiter, als der Youngster sein Management austauschte. Mit der Boots-Affäre war aber das Playboy-Image Buttons perfekt, als Rennfahrer wurde er hingegen nicht mehr so ernst genommen.

"Es hat mich sehr traurig gemacht, dass mich die Leute für einen Playboy hielten. Meine Zeit bei Renault war deswegen oft sehr spannungsgeladen", erklärte er nun der 'Sun'. "Das Boot wurde zu einem Anlass für alle möglichen Dinge genommen, als Entschuldigung für verschiedene Dinge. Schwer zu sagen, ob sie das wirklich so gemeint haben oder ob sie nur neidisch waren." Aber: "Ich bereue nichts."

Ganz spurlos dürfte der Wirbel jedoch nicht an ihm vorbeigegangen sein, liegt die "Little Missy" doch in diesem Jahr ganz brav in derselben Nische wie die Jacht von David Coulthard und Eddie Irvines "Anaconda". Überhaupt hat Button wieder den Blick für das Wesentliche ? und damit auch seine Form ? gefunden. Unter Teamchef David Richards blüht er förmlich auf und auch die Zusammenarbeit mit Jacques Villeneuve klappt immer besser.

"Ich habe mich bei Renault einfach nicht wohl gefühlt, es war einfach nicht das beste Umfeld für mich", philosophierte er im Nachhinein. "Bei BAR hingegen gibt es nichts, womit ich nicht happy bin. Es gibt hier niemanden, der mich hinterrücks schlecht macht. Bei anderen Teams setzten manche Leute stets zwei verschiedene Gesichter auf, aber das gibt es hier nicht." Dadurch profitiere natürlich auch seine Leistung auf der Strecke, betonte er.

Während Briatore die Boots-Affäre seinerzeit als persönliche Schwäche betrachtete, sieht Buttons neuer Teamchef, David Richards, darin lediglich eine ganz natürliche Sache: "Wer würde von einem 21-Jährigen erwarten, sich nicht so zu verhalten?" Und: "Er ist jetzt darüber hinweg und ist eine wirklich außergewöhnliche Person inner- und außerhalb des Autos geworden. Jenson hat nur das richtige Szenario gebraucht und ich glaube, wir können es ihm geben."