Honda-Motor für BAR zu wenig kompakt
Laut Technikchef Geoff Willis sind die Ausmaße und der hohe Schwerpunkt des Honda-Motors ein großes Handicap für BAR
(Motorsport-Total.com) - Honda hat zwar in den letzten Monaten viel an Leistung hinzugewonnen, aber die Ausmaße und der Schwerpunkt des V10-Motors für BAR sind nach wie vor verbesserungsbedürftig. Dieser Ansicht ist auch Geoff Willis, Technikchef beim Team um Button und Villeneuve.

© BAR
Will in diesem Jahr noch ein paar Mal aufs Podest: Geoffrey Willis
Der Ex-Williams-Designer ist fest davon überzeugt, dass das von ihm konzipierte 005-Chassis aerodynamisch ein gelungener Wurf ist, aber die Integration des Honda-Motors scheint alles andere als perfekt zu sein. Angeblich ist das Triebwerk zu groß und vor allem zu hoch, obwohl die Japaner schon vor einigen Jahren beim Zylinderöffnungswinkel dem Trend gefolgt und von 72 auf 90 Grad umgestiegen sind.
"Wir haben auf den Kursen, wo das Gewicht des Motors eine Rolle spielt, noch immer Probleme", so Willis gegenüber 'Autosport' in Bezug auf das Rennwochenende in Barcelona. "In Monaco sollten wir dabei sein, denke ich. Die Power ist gut, die Aerodynamik ist gut und das Auto funktioniert, aber die Stabilität beim Einlenken wird vom Gewicht des Motors und vom hohen Schwerpunkt ziemlich stark beeinflusst und das tut uns weh."
Honda hat auf die Kritik des BAR-Teams reagiert und während der letzten vier Wochen das eine oder andere Kilogramm abgespeckt, aber laut Insiderinformationen wiegt das Aggregat noch immer deutlich über 100 Kilogramm. Zum Vergleich: Die Spitzenmotoren liegen teilweise schon unter der 90-Kilo-Marke. Zumindest an Fahrbarkeit und Leistung haben die Japaner aber deutlich zugelegt, wie Jacques Villeneuve kürzlich bestätigte.
Trotz des motorenseitigen Handicaps hat Willis große Ziele für den Rest der Saison: "Wir denken, dass wir mit beiden Autos in jedem Rennen in die Punkte kommen müssten, manchmal sogar in die Nähe des Podiums. Ganz klar ist das Podium unser Ziel, aber wir werden erst sehen, ob das machbar ist. Der Ferrari ist sehr stark und die anderen Teams sind auch konkurrenzfähig, aber wir müssen ganz einfach weiter hart arbeiten."

