Burti freut sich auf seine Testfahrer-Rolle
Ferrari-Testfahrer Luciano Burti fiebert bereits seiner ersten Ausfahrt im Ferrari F2001 im kommenden Januar entgegen
(Motorsport-Total.com) - Im kommenden Jahr hat Ferrari mit Luca Badoer und Luciano Burti zwei Testfahrer, die Michael Schumacher trotz der härter werdenden Konkurrenz wieder zum Titel testen sollen. Luciano Burti ist für Ferrari wohl deshalb auch interessant, weil er bei Jaguar und Prost in diesem Jahr mit Michelin-Reifen fuhr und mit Sicherheit die eine oder andere interessante Aussage über den französischen Pneu wird machen können.

© Ferrari
Fiorano wird ab Januar für Luciano Burti zum Hauptwohnsitz...
Noch steht nicht fest, wann der Brasilianer zum ersten Mal auf die Teststrecke gehen wird, das bestätigte am Donnerstag eine Ferrari-Sprecherin gegenüber F1Total.com und auch über die genauen Testaufgaben des 26-Jährigen konnte Ferrari keine Auskunft geben: "Fest steht bisher nur, dass er unser Testfahrer ist, über die Aufgabenverteilung ist aber noch nicht entschieden worden", so die Ferrari-Sprecherin.
Sinn würde es aber machen, wenn Burti zunächst hauptsächlich für Bridgestone Reifen testet, während sich Badoer vermehrt auf die für ihn bekanntere Ferrari-Technik konzentriert: "Ich kenne die Bridgestone-Reifen noch von meinen Testaktivitäten bei Jaguar im Jahr 2000", so Burti auf seiner Homepage. "Das heißt zwar nicht, dass ich Bridgestone sehr gut kenne, aber mit Sicherheit werden mir die für sie durchgeführten Tests bei meiner neuen Rolle als Testfahrer bei Ferrari behilflich sein."
Burti sieht genau wie Fernando Alonso den "Abstieg" vom Einsatzpiloten zum Testfahrer nicht als "Rückschritt" an: "Ich werde die Möglichkeit haben, eine Menge an Erfahrung zu sammeln, da ich für ein Siegerteam arbeite. Ein Testfahrer zu sein heißt ja nicht, dass man nur die ganze Zeit auf der Strecke unterwegs ist. Wir sprechen auch mit den Ingenieuren und versuchen, dem Team so viele Informationen wie möglich zu geben. Der Motor und die Reifen sind jene Komponenten, die von einem Fahrer sehr viel Feingespür verlangen, das trifft auch auf die Aerodynamik zu."
Das Ferrari-Team ist momentan das einzige Top-Team, das in der Saison 2002 über zwei Testfahrer verfügen wird. McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis kündigte bereits vor einigen Monaten an, dass man ebenfalls zwei Testfahrer einsetzen möchte, um den anfallenden Testaufwand abwickeln zu können. Der Brite soll britischen Medienberichten zu Folge Mika Häkkinen ein Angebot über 5 Millionen Dollar angeboten haben, damit der zweifache Weltmeister für das Team Testfahrten unternimmt.
Sollte ein Vertrag mit Mika Häkkinen nicht zustande kommen, was angesichts kürzlich durch den Finnen getätigter Aussagen nicht verwunderlich wäre, so ist anzunehmen, dass McLaren-Mercedes einen anderen Fahrer verpflichten wird, um personell gegenüber Ferrari nicht im Nachteil zu sein. Auch BMW-Williams besitzt momentan mit Marc Gené nur einen Stammtestfahrer. Das Sauber-Team verfolgt eine völlig andere Strategie: Wie im vergangenen Jahr sollen auch in der kommenden Saison ausschließlich die Stammfahrer Nick Heidfeld und Felipe Massa die Tests übernehmen. Einen Stammtestfahrer sieht man momentan noch nicht vor.

