• 27.11.2001 14:47

  • von Fabian Hust

Jaguar-Designer hofft auf eigenen Windkanal

Bald kann Jaguar auf einen Windkanal in England zurückgreifen, der dem Team die Entwicklung des Autos erleichtern soll

(Motorsport-Total.com) - Seit Oktober ist das Jaguar-Team in Besitz eines eigenen Windkanals in England, ab dem 1. Januar 2002 darf man ihn auch endlich benutzen. Das Team von Niki Lauda hatte im Herbst den Windkanal des Arrows-Teams für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag erworben. Bisher musste Jaguar zu Versuchen immer nach Kalifornien fliegen. Der Dera-Windkanal, der in Bedford steht, gilt als einer der besten der Welt und soll die Grünen nun nach vorne bringen.

Titel-Bild zur News: John Russell

John Russell ist Chefdesigner bei Jaguar Racing

"Im nächsten Jahr werden wir unseren eigenen Windkanal haben, das wird uns die Möglichkeit geben, mehrere Bereiche zu untersuchen, die die Reglementänderungen beeinflussen werden", so Jaguar-Chefdesigner John Russell auf der Homepage des Jaguar-Teams. Für das kommende Jahr bleibt das Reglement zum Glück stabil: "Das macht uns die Arbeit etwas einfacher", so Russell. Für 2003 wird es aber eine erneute umfangreiche Beschneidung der Aerodynamik geben, daraufhin wird Jaguar im eigenen Windkanal vor Ort zahlreiche Experimente durchführen können.

Wann erste Versuche im Windkanal für den Jaguar R4 der Saison 2003 durchgeführt werden, weiß auch Russel noch nicht: "Es ist schwierig, ein Datum festzumachen, an dem du mit dem neuen Auto beginnst. Denn eigentlich denkt man schon über das neue Auto nach, wenn das aktuelle noch gar nicht fertig ist. Zum Beispiel entdeckte ich am R2 im letzten Jahr ein paar kleine Dinge, als er das erste Mal auf der Strecke war, die ich nicht mehr so machen würde. Das ging natürlich dann schon in die Planung des R3 mit ein."

Russell sieht in Bezug auf das kommende Jahr auch weniger die Aerodynamik als größte Herausforderung an sondern andere Bereiche, die kritisch werden könnten: "Wir dürfen zum Beispiel keine elektronisch gesteuerte Servolenkung verwenden, was in einem ziemlich großen Designprojekt geendet hat. Abgesehen davon versuchen wir, an allen Ecken und Enden Gewicht zu sparen und alles steifer zu machen. Eigentlich ist alles am Auto neu ? 3.000 Teile."