• 29.11.2001 11:45

  • von Fabian Hust

Burti: "Ein seltsames Gefühl"

Ferrari-Testfahrer Luciano Burti spricht über seine Gefühle nach seinem schweren Unfall in Belgien

(Motorsport-Total.com) - Nach drei schweren Unfällen in Melbourne, Hockenheim und Spa-Francorchamps musste Luciano Burti auf die letzten drei Formel-1-Rennen der Saison 2001 verzichten und saß seitdem auch nicht mehr in einem Formel-1-Auto. Ferrari glaubt dennoch, dass sich der Brasilianer von seinem 270-km/h-Horrorcrash in Belgien erholen wird und verpflichtete den 26-Jährigen für die kommende Saison als Testfahrer.

Titel-Bild zur News: Luciano Burti

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Burti selbst gibt zu, dass ihm seit dem Unfall diverse Gedanken durch den Kopf gegangen sind: "Seit meinem Unfall in Belgien fühle ich mich irgendwie anders", so der Paulista in der englischen Presse. "Seitdem bin ich ja auch keine Rennen mehr gefahren. Es ist ein seltsames Gefühl, sehr schwierig zu beschreiben. Einmal fühle ich eine Leere, ein anderes Mal scheint es mir so, als habe man mir etwas sehr schönes weggenommen."

Anfang Januar wird Luciano Burti bei den ersten Testfahrten von Ferrari in Fiorano wieder im Auto sitzen, ein Comeback, auf das sich der Brasilianer freut: "Es stimmt, dass ich wirklich etwas vermisse, das ist schon seltsam, aber meine Familie hilft mir, damit umzugehen. Ich vermisse die Formel-1-Atmosphäre, die Herausforderung, ein Auto am Limit zu fahren, die beste Strategie zu finden um das bestmöglichste Ergebnis zu erzielen und am Ende die karierte Flagge gezeigt zu bekommen."

Dass sich auch ein tougher Formel-1-Pilot wie Luciano Burti, der sich nach seinem Überschlag in Hockenheim ins Ersatzauto setzte und wieder ins Rennen ging, nach einem solchen heftigen Unfall, bei dem er nur haarscharf dem Tod entkommen ist, Rückrittsgedanken macht, ist nicht verwunderlich: "Ich habe wirklich während meiner Auszeit über mein Leben nachgedacht und herausgefunden, dass ich den Motorsport wirklich liebe. Ich bin ein Rennfahrer und möchte mit dem Fahren nicht aufhören."