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Britische Opferhilfe kritisiert Ecclestone-Kampagne

Die Opferhilfe kritisiert die Werbung, die Ecclestones ramponiertes Gesicht zeigt, als unsensibel - Man nehme Verbrechen auf die leichte Schulter

(Motorsport-Total.com) - Dass die Werbekampagne ein Aufreger werden würde, war klar - und Sinn und Zweck des Unterfangens. Zur Erinnerung: Bernie Ecclestone wurde Ende November gemeinsam mit seiner Freundin Fabiana Flosi vor seinem Büro in London überfallen, ausgeraubt und verprügelt. Der Formel-1-Zampano war sogar bewusstlos, unter anderem wurde seine Luxusuhr gestohlen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Nimmt Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone den Überfall zu leicht?

Doch - typisch Ecclestone - nahm er den fürchterlichen Zwischenfall mit Humor und stellte sein von der Attacke ramponiertes Gesicht für die Werbekampagne des Uhrenherstellers Hublot zur Verfügung. Unter dem Foto steht: "Sehen Sie, was Menschen für eine Hublot tun."

Die Inserate sind erst seit kurzem in den britischen Zeitungen zu finden, doch schon sorgen sie für große Aufregung in Großbritannien. Obwohl Ecclestone sein Einverständnis für die Kampagne gegeben hatte und diese als "Protest gegen die Gewalt, vor der wir heute alle Angst haben" bezeichnete, steigt nun die Opferhilfe auf die Barrikaden und übt heftige Kritik an der Aktion.

"Jeder reagiert anders auf Verbrechen", sagt ein Sprecher der Opferhilfe gegenüber der 'BBC'. "Obwohl es so aussieht, als könnte Ecclestone den Zwischenfall auf die leichte Schulter nehmen und sein Leben normal weiterführen, können die Auswirkungen von Überfällen für viele Opfer verheerend sein - sie haben Angst, ihr Haus zu verlassen und sind unfähig, normal weiter zu machen."

Doch nicht nur der 80-jährige Formel-1-Boss wird von der Opferhilfe kritisiert, auch der Auftraggeber - die Schweizer Uhrenmarke Hublot - selbst: "Hublot ist eine Luxusmarke, die Verbrechen auf die leichte Schulter nimmt, um ein Produkt zu verkaufen. Man könnte diese Werbung als unsensibel gegenüber Opfern einstufen, die nicht in der gleichen Position sind wie Bernie."