Britische Autobahnen brachten Carlin zum Verzweifeln

Einer der Gründe für den Rückzug von Trevor Carlin dürfte gewesen sein, dass er nicht länger jeden Tag nach Silverstone pendeln wollte

(Motorsport-Total.com) - Als vor dem Grand Prix von Kanada überraschend bekannt gegeben wurde, dass sich das Jordan-Team von Sportdirektor Trevor Carlin trennen würde, wurde sofort über die möglichen Hintergründe spekuliert. Angeblich sei sein Verhältnis zu Teamchef Colin Kolles angespannt gewesen, war im Fahrerlager zu hören, doch der wahre Grund dürfte ein anderer gewesen sein: die M25.

Titel-Bild zur News: Colin Kolles und Trevor Carlin

Da geht's raus: Kolles zeigt Trevor Carlin den Weg hinaus aus dem Jordan-Team

So nämlich heißt jene Autobahn, die Carlins Wohngegend in Surrey mit Silverstone verbindet, wo die Jordan-Fabrik beheimatet ist. Kolles brachte dies heute ans Licht: "Er musste jeden Morgen anderthalb Stunden fahren und jeden Abend wieder anderthalb Stunden", sagte er gegenüber Journalisten in der Hospitality des Teams. "Das ist ermüdend. Er war nie zu Hause. Außerdem wächst ja auch sein eigenes Projekt mit der Formel BMW, der Formel 3, der Formel Nissan und eventuell zwei Teams für die A1-Grand-Prix-Serie."#w1#

Kolles bestätigte, dass Carlin als Berater an Bord bleiben wird, "aber nicht mehr auf täglicher Basis". Und: "Es ist schon ein bisschen überraschend gekommen. Angenehm ist diese Situation jedenfalls nicht, denn wir haben auch so genug Probleme zu lösen. Ich habe ihm gesagt, dass ich darüber nicht begeistert bin, aber ich kann ihn schließlich zu nichts zwingen", so der Deutsche.

Indes freut sich Carlins Nachfolger Adrian Burgess schon auf seine neuen Aufgaben: "Niemand von uns ist hier, weil wir ein Wochenende in der Sonne verbringen wollen", erklärte er in Montréal. "Wir wollen das Team wieder erfolgreich machen. Jede Herausforderung ist schwierig, aber ich mag Herausforderungen. Ich bin nicht happy mit unseren Resultaten, aber Alex (Shnaider; Anm. d. Red.) ist es auch nicht. Es wird sich nicht über Nacht ändern, aber wir wollen hart arbeiten. Alle tragen dazu bei."

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