Briatore schreibt Schumacher im WM-Kampf ab

Renault-Teamchef Flavio Briatore konzentriert sich auf das Duell Alonso gegen Räikkönen und wünscht sich 2006 weniger als 20 Rennen

(Motorsport-Total.com) - Die improvisierte Pressekonferenz gestern vor dem Michelin-Truck, in der sich sieben Teamchefs, Michelin und Bernie Ecclestone den Medien stellten, um die Vorfälle von Indianapolis aufzuklären, bot ein Bild, das mit allen gängigen Formel-1-Klischees übereinstimmt: Da der exzentrische McLaren-Mercedes-Boss Ron Dennis, der minutenlange Antworten gibt und sich sehr gewählt ausdrücken kann, dort der undiplomatische und ungehobelte Renault-Teamchef Flavio Briatore...

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Briatore will nur dann mehr Rennen, wenn die Tests massiv beschränkt werden

Letzterer wurde in Magny-Cours von den 'Salzburger Nachrichten' auf die WM-Chancen von Michael Schumacher angesprochen, der ja nur noch drei Punkte hinter Kimi Räikkönen und 25 hinter Spitzenreiter Fernando Alonso liegt. Briatores undiplomatische Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: "Schumacher kann nur gewinnen, wenn sechs Autos fahren, aber nicht, wenn 20 am Start sind", grinste er. Dennoch sei der Titel noch nicht in der Renault-Tasche: "Die Saison ist lang."#w1#

Mit insgesamt 19 Rennen ist die laufende Weltmeisterschaft tatsächlich die bisher längste in der Geschichte des Grand-Prix-Sports, doch für 2006 hat die FIA sogar 20 mögliche Termine vormerken lassen. Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat zwar bereits angekündigt, dass nicht alle davon wahrgenommen werden sollen, doch die Teams steigen gegen eine neuerliche Aufstockung des Kalenders vorsorglich schon jetzt auf die Barrikaden.

Briatore: "20 Rennen, wie sie 2006 durch die Terminreservierungen möglich wären, sind für die Teamangehörigen zu viele. 18 wären die Schmerzgrenze", erklärte der charismatische Italiener. Allerdings kann er sich prinzipiell schon vorstellen, aus kommerziellen Interessen heraus noch öfter zu fahren als bisher: "Ich hätte kein Problem mit 25 Rennen, würde dafür das Testen während der Saison gestrichen", schlug er vor.