Fisichella: "Werden ihnen einen heißen Tanz liefern"

Giancarlo Fisichella ist zuversichtlich, was die Renault-Chancen in Magny-Cours angeht, und hofft insgeheim noch auf eine Titelchance

(Motorsport-Total.com) - Nicht weniger als 42 Punkte Rückstand hat Giancarlo Fisichella in der Fahrer-WM auf Spitzenreiter Fernando Alonso, seinen Teamkollegen bei Renault. Seit dem Sieg beim Saisonauftakt in Australien, von dem er zehn volle Zähler mit nach Hause nahm, hat der Italiener nur noch sieben weitere Pünktchen gesammelt - und das ergibt momentan lediglich Platz neun in der WM-Zwischenwertung.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Fisichella erlebt 2005 seine mental wahrscheinlich schwierigste Saison

Wer "Fisico" kennt, weiß, dass an ihm jeder Misserfolg doppelt nagt - besonders dann, wenn er selbst am allerwenigsten dafür kann. Jahrelang musste er auf seinen Durchbruch in der Formel 1 warten, galt er als viel versprechendstes Talent, doch plötzlich, wo er realistische Siegchancen hätte, geht regelmäßig etwas an seinem Auto schief. Im Gespräch mit 'F1Total.com' gestern in Magny-Cours war dem 32-Jährigen der Frust über die bisher so unglücklich verlaufene Saison 2005 jedenfalls deutlich anzumerken.#w1#

Fisichella: Renault gleich stark wie McLaren-Mercedes

Für den Grand Prix von Frankreich äußerte er sich allerdings recht optimistisch: Renault sei mit McLaren-Mercedes vorne dabei, und "wir werden ihnen einen heißen Tanz liefern. Das passt schon, da bin ich mir sicher. Wir bekommen praktisch bei jedem Rennen ein paar PS mehr und auch verbesserte aerodynamische Komponenten. Unser Gesamtpaket ist einfach wirklich gut", erklärte er in dem Interview, welches morgen in voller Länge auf 'F1Total.com' veröffentlicht wird.

Besonders zufrieden äußerte er sich über das V10-Kraftpaket im Heck seines R25-Boliden: "Was Renault angeht, kommt die Verbesserung seit letztem Jahr sicher daher, dass der Motor leistungsfähiger ist. Auch der Luftwiderstand des Autos ist wesentlich geringer geworden", so Fisichella. Einen Vergleich mit seinem letztjährigen Ferrari-Aggregat lehnte er aber ab: "Den Motor von diesem Jahr mit dem Motor aus dem Vorjahr zu vergleichen, noch dazu von unterschiedlichen Teams, das ist schwierig. Renault hat aber auf jeden Fall einen fantastischen Job gemacht, was die Leistung angeht."

Alonso sogar für Zweckoptimist Fisichella Titelfavorit

Bei zehn noch ausstehenden Rennen in der laufenden Saison und einem Rückstand von 42 Punkten in der Weltmeisterschaft müsste der Renault-Pilot pro Grand Prix durchschnittlich 4,2 Punkte auf seinen Teamkollegen wettmachen - eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Fisichella ist Realist genug, um zu wissen, dass Fernando Alonso die wesentlich besseren Titelchancen hat, tippt auch auf den Spanier, hofft insgeheim aber doch noch einmal auf eine minimale Chance für sich selbst.

"Ich gebe nie auf. Ich versuche weiterhin, den Abstand zu Fernando zu reduzieren. Ich bin immer noch fest davon überzeugt, dass ich mich noch einmal aus diesem Tief hocharbeiten kann. Man weiß nie", unterstrich der zweifache Grand-Prix-Sieger. Eine Begründung für seinen Zweckoptimismus lieferte er auch gleich nach: "Das Pech, das mir in den bisherigen Rennen widerfahren ist, könnte auch einmal bei anderen Fahrern auftreten."