Briatore nicht in Alonsos Wechsel involviert

Als Manager von Fernando Alonso hätte Flavio Briatore eigentlich an dessen Wechsel beteiligt sein sollen, doch das war wohl nicht der Fall

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Mercedes löste gestern mit der Bekanntgabe der Verpflichtung von Weltmeister Fernando Alonso für die Saison 2007 ein mittleres Erdbeben in der ansonsten eher ruhigen Vorweihnachtszeit aus. Bei dem Megatransfer gibt es viele Gewinner, aber auch einen großen Verlierer: Flavio Briatore.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore und Fernando Alonso

Bei der WM-Siegerehrung in Monaco traten Alonso und Briatore gemeinsam auf

Der Renault-Teamchef hat in den vergangenen Jahren den gesamten Rennstall um seinen motorsportlichen Ziehsohn herum aufgebaut, den er nun ausgerechnet zum schärfsten Konkurrenten ziehen lassen muss. Besonders bitter: Briatore und Alonso verstanden sich bisher auch auf menschlicher Ebene überaus gut, was sich nun schlagartig ändern könnte. Übertriebenes Loyalitätsempfinden kann man dem jüngsten Weltmeister aller Zeiten jedenfalls nicht attestieren...#w1#

Interessant ist an der neuen Konstellation, dass Briatore zwar auf dem Papier Alonsos Manager ist, in die Gespräche aber nicht eingebunden war: "Ich war zu keinem Zeitpunkt direkt oder indirekt in die Verhandlungen involviert. Fernando hat die Entscheidung getroffen, dass seine Zukunft außerhalb des Renault-Teams liegen wird, sobald sein Vertrag Ende 2006 ausläuft. Er hat McLaren auf eigene Faust kontaktiert und mit ihnen verhandelt", so der 55-Jährige in einem Statement.

Fernando Alonso und Flavio Briatore

Ein Bild aus besseren Tagen: Alonso und Briatore waren ein starkes Team... Zoom

Renaults Weltmeistermacher war zwar stets über Alonsos Absichten informiert, weshalb er in weiser Voraussicht den jungen Finnen Heikki Kovalainen nicht an BMW verkaufen wollte, doch um nicht in einen Gewissenskonflikt zwischen seinen Aufgaben als Teamchef beziehungsweise Manager zu geraten, wurde ihm nahe gelegt, sich aus der Angelegenheit einfach herauszuhalten. An seiner Stelle saß Alonsos Vater José Luis am Verhandlungstisch.

Fraglich ist nun, wie sich die natürlich vorhandenen Spannungen zwischen Briatore und Alonso in der kommenden Saison auswirken werden, denn Jarno Trulli, Alexander Wurz und Co. können ein Lied davon singen, dass man den Teamchef-Playboy eher nicht gegen sich haben sollte. Andererseits kann es sich Briatore ohnehin nicht leisten, seine Nummer eins abzusägen, solange Giancarlo Fisichella im zweiten Cockpit nicht ebenfalls überzeugt.