Briatore: Fisichella-Verpflichtung war nie ein Risiko

Viele haben es als Risiko bezeichnet, Giancarlo Fisichella von Sauber zu Renault zu holen, doch nun sieht sich Flavio Briatore bestätigt

(Motorsport-Total.com) - Seinen Sieg in Brasilien 2003 konnte man noch als glückliche Eintagsfliege sehen, doch der souveräne Triumph beim Grand Prix von Australien am vergangenen Sonntag hat bewiesen, dass Giancarlo Fisichella tatsächlich das ist, wofür er jahrelang gehalten wurde - nämlich ein grob unterschätzter Fahrer, der nur nie das richtige Auto zur Verfügung hatte.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella und Flavio Briatore

Sonnenschein und Freude bei Renault: Fisichella mit Teamchef Briatore

Doch obwohl niemand ernsthaft an seinem Talent gezweifelt hat, wurden ihm bei Top-Teams trotz allem sämtliche Türen zugeknallt. Erst der Wechsel zu seinem neuen Manager Enrico Zanarini, der früher Eddie Irvine betreut hat, brachte ihm das Ticket zu Renault ein, mit dem er nun alle Kritiker eines Besseren belehren kann. Schon bei seinem ersten Auftritt im R25 hat er viele seiner Gegner mundtot gemacht.#w1#

Aus Sicht von Renault-Teamchef Flavio Briatore sei es aber trotz Fisichellas bisher eher dürrer Erfolgsbilanz nie ein Risiko gewesen, den Melbourne-Sieger zu verpflichten: "Es war überhaupt kein Gamble, Giancarlo von Sauber zu uns zu holen", stellte der 54-Jährige in Australien klar. "Er ist ein sehr reifer Fahrer und weiß ganz genau, wie er mit dem Druck, der an der Spitze nun einmal herrscht, umgehen muss."

Sein Schützling sei "the Man" für die Saison, strahlte Briatore angesichts der Renault-Sternstunde im Albert Park: "Ich habe nichts dagegen, auch einmal ein Risiko einzugehen, aber 'Fisico' war nie ein Risiko. Jetzt wollen wir Ferrari die Hölle heiß machen und dabei auch ein bisschen Spaß haben. Melbourne war ein gutes Resultat - für den Sport genauso wie für uns bei Renault - und ich freue mich besonders für Fisichella."

Damit scheint die Chemie zwischen den beiden Italienern nun endgültig wieder zu stimmen, nachdem man sich seinerzeit im Unfrieden bei Benetton getrennt hatte. Briatore übte damals in einer Pressemitteilung öffentlich Kritik an Fisichella, woraufhin der damalige Youngster nach Ablauf seines Vertrags nur für mehr "Schmerzensgeld" bleiben wollte. Dies wurde abgelehnt - und "Fisico" musste widerwillig beim Team von Eddie Jordan andocken.