• 09.03.2005 10:07

  • von Marco Helgert

Sato: "Das habe ich nicht erwartet"

Das BAR-Honda-Team war in Melbourne eine große Enttäuschung - Takuma Sato sieht noch kein Licht am Ende des Tunnels

(Motorsport-Total.com) - Wintertestfahrten geben alljährlich einen ungefähren Eindruck des Kräftverhältnisses, doch erst das Auftaktrennen zeigt, welches Team wirklich stark und welches schwach ist. In Melbourne gehörte das BAR-Honda-Team sicher zu den Verlierern. Weder Jenson Button noch Takuma Sato konnten WM-Zähler einfahren. Dabei zeichnete sich schon im Winter ab, dass man mit Rückstand in Australien ankommen würde.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Takuma Sato erlebte im 'Albert Park' einen frustrierenden Saisonauftakt

Dass der Rückstand auf die Konkurrenz jedoch so eklatant ausfallen würde, hätte wohl niemand im Team geglaubt. "Es war fast sicher, dass es 2005 eine riesige Herausforderung werden würde, auch wegen der technischen Änderungen und auch, weil McLaren und WilliamsF1 im letzten Jahr abfielen und Renault mit sich selbst nicht zufrieden war", erklärte Takuma Sato auf seiner Internetseite. "Aber nun ist McLaren zurück und Renault ist megaschnell, aber ich habe nicht erwartet, dass es so hart werden würde."#w1#

Die Probleme begannen bereits am Freitag. Das erarbeitete Setup aus den Wintermonaten passte im 'Albert Park' hinten und vorn nicht. "Mein Auto und das Jenson reagierten unvorhersagbar", so der Japaner. "Wir fanden kaum Grip, hatten keine Balance, daher mussten wir viele verschiedene Setups probieren." Auch wenn sich die Lage am Samstag ein wenig verbesserte, der Regen im Qualifying und der folgende Abflug von Sato zerstörten alle Hoffnungen.

Drei Minuten vor dem Verlassen der Box setzte der Regen wieder heftig ein, Sato begann sein Qualifying also auf Regenreifen, allerdings auf der Intermediate-Variante. "Ich wurde von den Bedingungen überrascht", so der Japaner. "Ich konnte einfach nichts tun. Dabei ging ich kein Risiko ein, ich war ja auf meiner Aufwärmrunde. Aber in einem Formel-1-Auto muss man schnell fahren, oder die Reifen kühlen immer weiter ab und bieten keinen Grip mehr." Zum Zeitpunkt seines Unfalls war das Gas nur zu 18 Prozent offen.

Sein Auto wurde rechtzeitig für den Sonntag wieder aufgebaut, doch das Rennen verlief harzig. Zwar kam er in der Startrunde noch an Michael Schumacher vorbei, der mit ihm aus der letzten Startreihe losfuhr, doch alle Bemühungen, sich nach vorne zu kämpfen, schienen aussichtslos. "Im zweiten Stint sah ich Jenson und Jacques Villeneuve vor mir, die als Vierter und Achter starteten. Ich dachte, ich hätte einen ordentlichen Job gemacht, aber die Boxentafel zeigte das nicht - Position zwölf."

Das Resümee des Australien-Grand-Prix' fällt ernüchternd aus: "Jenson und ich konnten keine Punkte einfahren und lagen weit zurück", so Sato. "Wir müssen sehr hart arbeiten. Ich gebe nie auf, aber man muss den Tatsachen ins Auge blicken - es wird schwer werden. Aber Melbourne ist einzigartig und Sepang hat eine andere Charakteristik, ich hoffe also auf ein stärkeres Ergebnis, wenn wir noch etwas Speed finden."