Button-Saga: Ist BAR-Honda immer noch sauer?

In einem Interview hat Jenson Button zugegeben, dass die Wechselaffäre vom letzten Sommer teamintern noch nie Thema war

(Motorsport-Total.com) - Obwohl längst Gras über "Buttongate", also den geplatzten Wechsel von Jenson Button zum BMW WilliamsF1 Team, gewachsen ist, hat sich der 25-Jährige mit der Führung von BAR-Honda noch immer nicht über die Hintergründe der damaligen Affäre unterhalten. Daher stellt sich die Frage: Hat das Team aus Brackley Button überhaupt schon verziehen?

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Blinzelt Button für nächste Saison schon in Richtung BMW WilliamsF1 Team?

"Ich habe sie nie danach gefragt", musste er gegenüber dem 'Guardian' zugeben. "Am Anfang war die Atmosphäre schon ein wenig vergiftet, aber das war ja auch verständlich. Wir haben die Sache nicht richtig gehandhabt. Aber sobald ich mich mit einigen anderen Teammitgliedern unterhalten habe, haben sie - glaube ich - verstanden, dass die Karriere eines Formel-1-Piloten nicht lange dauert und man sich immer nach den besten Optionen umsehen muss."#w1#

Button stand für 2005 bei zwei Teams unter Vertrag

Bekanntlich hatte Button zwei Verträge für 2005 unterschrieben - erst bei BAR-Honda, dann beim BMW WilliamsF1 Team -, doch das Genfer 'Contract Recognition Board' vereitelte nach einer Anhörung den vom Briten angestrebten Transfer. Im Nachhinein hat dies dem damaligen BAR-Boss David Richards den Kopf gekostet, denn Richards wurde unter anderem von Honda rausgeschmissen, weil man ihm vorwarf, dass er den Teamleader beinahe hätte ziehen lassen.

Prinzipiell steht "JB" aber trotz der logischen Schlammschlacht, die seine Entscheidung im vergangenen Sommer zufolge hatte, noch zu seinem Verhalten: "Man muss die richtige Richtung für sich suchen", erklärte er. "Zweiter in der Weltmeisterschaft zu sein, ist nicht gut genug. Ich will mehr und ich glaube, dass das das Team antreibt, mir ein noch besseres Auto zu geben."

Je schlechter die Saison 2005, desto wahrscheinlicher ein Wechsel

Auch dieses Statement hat einen ernsten Hintergrund, denn das BMW WilliamsF1 Team hat eine vom 'Contract Recognition Board' anerkannte Option auf seine Dienste für 2006, die allerdings an eine Klausel gebunden ist: Hat der 25-Jährige am 25. August 2005 mindestens 75 Prozent der WM-Punkte des Meisterschaftsführenden auf seinem Konto, muss er bei BAR-Honda bleiben, ist dies jedoch nicht der Fall, darf er ablösefrei gehen.

Angesichts der äußerst mäßigen BAR-Honda-Vorstellung beim Saisonauftakt in Australien am vergangenen Wochenende könnte Button die Lust auf einen Verbleib im Team bald vergehen - und auch ein Erreichen der geforderten 75-Prozent-Marke erscheint derzeit unwahrscheinlich. Hatte am Ende gar Ex-Formel-1-Pilot Eddie Irvine mit seiner Vermutung Recht, der 2004er-BAR-Honda sei "nur ein Glückstreffer" gewesen?