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Lässt BMW WilliamsF1 für Sauber im Regen stehen?
Die Gerüchteküche brodelt: Angeblich will BMW das Sauber-Team schlucken und die Partnerschaft mit WilliamsF1 beenden
(Motorsport-Total.com) - Schon seit Februar ist bekannt, dass es zwischen dem Sauber-Team und BMW Verhandlungen bezüglich einer Partnerschaft ab 2006 gilt. Dass diese Verhandlungen immer noch nicht zu einem Abschluss gekommen sind, könnte daran liegen, dass sich BMW von WilliamsF1 trennen und mit Sauber gemeinsame Sache machen möchte.

© xpb.cc
Die Farbe stimmt schon: Das Blau von Sauber würde auch zu BMW passen...
Zum Hintergrund: Bei einem Medientermin vor Saisonbeginn in England bestätigte Frank Williams, dass BMW und Sauber sich auf einen Vertrag für 2006 geeinigt haben, allerdings nur bezüglich der Lieferung von Kundenmotoren. Wenig später erklärte Peter Sauber, er wolle seinen Bart so lange wachsen lassen, bis alles unter Dach und Fach ist. In Melbourne war zu diesem Thema jedoch kaum etwas in Erfahrung zu bringen.#w1#
Sauber wünscht sich schon lange einen starken Partner
Entsprechend heiß wird die Spekulation, BMW könnte als Teilhaber bei Sauber einsteigen, in der Gerüchteküche der Formel 1 gekocht. Die Schweizer machen keinen Hehl daraus, dass sie sich gerne mit einem Automobilhersteller verbünden würden, wollen aber selbst im Falle einer Übernahme den Standort Hinwil - das Lebenswerk von Peter Sauber - nicht aufgeben. Umso mehr Sinn macht eine Allianz mit BMW, denn zwischen Hinwil und München liegt geografisch keine allzu große Distanz.
Momentan hält Peter Sauber 36,75 Prozent an seinem eigenen Rennstall, während die restlichen 63,25 Prozent im Besitz der Bankengruppe 'Credit Suisse' liegen. Die 'Credit Suisse' hat diese 63,25 Prozent seinerzeit von 'Red Bull' übernommen, als Dietrich Mateschitz ausgestiegen ist, weil er kein Mitspracherecht im Team hatte. Allerdings war das Engagement der Bankengruppe von Anfang an nur als Übergangslösung gedacht.
Theoretisch könnte nun also BMW die Anteile der 'Credit Suisse' aufkaufen, den Rennstall umbenennen und trotzdem mit Peter Sauber am Kommandostand weitermachen, sollte der 61-Jährige seine 36,75 Prozent nicht abstoßen wollen. Voraussetzung für dieses Szenario wäre jedoch ein Ende der Partnerschaft zwischen BMW und WilliamsF1, was insofern noch nicht absehbar ist, da der Vertrag erst 2003 bis 2009 verlängert worden ist.
Williams und Head wollen ihr Team nicht verkaufen
Damals wollte BMW an und für sich als Mehrheitseigentümer des Teams einsteigen, doch 70-Prozent-Eigentümer Frank Williams und sein 30-Prozent-Partner Patrick Head verspüren wenig Lust, ihre Arbeit von mehr als drei Jahrzehnten Motorsport zu verkaufen, nur um etwas mehr Geld auf dem Konto zu haben. Dass die Übernahme damals geplatzt ist, war übrigens auch der Grund für den Rücktritt des damaligen BMW Motorsport Direktors Gerhard Berger.
Beim BMW Motorsport Stammtisch in München von 'F1Total.com' auf den Status von BMW bei WilliamsF1 angesprochen, antwortete BMW Motorsport Direktor Mario Theissen: "Das ist wahrscheinlich der Kern der Frage, ob man diese Partnerschaft noch einmal in der Form eingehen würde, in der sie jetzt existiert. Wir haben da einen Schritt geschafft mit dem Agreement im Jahr 2003 mit der Verlängerung und Erweiterung der Partnerschaft, aber ich muss schon sagen, dass ich mir die Einstiegsrate steiler vorgestellt hätte."
Theissen schließt einen Ausstieg bei WilliamsF1 nicht aus
Wäre es für BMW auch denkbar, ohne ein Partnerteam einen eigenen Formel-1-Rennstall zu betreiben? "Theoretisch ja", entgegnete Theissen. Und über eine mögliche Trennung von WilliamsF1 sagte er: "Ich will nicht spekulieren. Unser Anspruch ist, ein Top-Team zu sein. Dem sind wir letztes Jahr erstmalig nicht gerecht geworden. Wenn sich herausstellt, dass wir in dieser Konstellation auf Dauer kein Top-Team sein können, dann müssen wir die Strategie überdenken."
Laut Informationen der 'Motorsport aktuell' wird sich BMW schon für kommende Saison aus dem Vertrag mit WilliamsF1 freikaufen und stattdessen bei Sauber andocken. WilliamsF1 könnte dann auf Cosworth-Motoren umsteigen. Dass dieses Modell angedacht wird, gilt in Fachkreisen als offenes Geheimnis, ob es tatsächlich dazu kommen wird, sei jedoch dahingestellt. Sollte es wirklich so weit kommen, müsste eine Entscheidung wohl schon in den nächsten Monaten fallen.

