• 04.03.2005 09:29

Button: "2005 wird mein bestes Jahr"

Widersprüchliche Aussagen gibt Jenson Button von sich: Einerseits fehlt ihm angeblich Speed, andererseits rechnet er mit seinem besten Jahr

(Motorsport-Total.com) - "Ich bin mir nach den Testfahrten nicht mehr sicher, was das Potenzial unseres Autos angeht", hatte Jenson Button wenige Tage vor dem Saisonauftakt in Melbourne erklärt. Doch obwohl ihm bewusst zu sein scheint, dass es um seine Chancen nicht so gut bestellt ist wie zunächst angenommen, glaubt er, dass 2005 sein bisher bestes Jahr in der Königsklasse wird.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Sieht dieses Jahr eine Chance auf ähnliche Erfolge wie 2004: Jenson Button

Für ähnliche Ansagen war in der Vergangenheit stets David Coulthard zuständig, der Schotte hat jedoch inzwischen eingesehen, dass das tapfere Klopfen von Sprüchen zu nichts führt und sich auf seine Arbeit besonnen - was dieses Jahr bei Red Bull Racing unter Umständen sogar Früchte in Form von der einen oder anderen Überraschung tragen könnte. Button hat diese Lektion noch nicht gelernt und versprüht seinen Optimismus daher in aller Öffentlichkeit.#w1#

"2005 wird mein bestes Jahr", so der Brite zum Telegraph. "Wir werden sehr konkurrenzfähig sein. Wir haben Tankstopps simuliert und Qualifying mit hoher Benzinlast und alten Reifen. Allgemein haben wir alles unternommen, um auf die neuen Regeln vorbereitet zu sein. Wir sollten in guter Verfassung sein." Am ersten Trainingstag musste er sich jedoch mit dem bescheidenen achten Platz begnügen, mit dem er - gemessen an seinem Teamkollegen - jedoch noch gut bedient war.

Button hat sich 2004 zweifellos zum Spitzenfahrer gemausert und er hat es auch geschafft, sein zweifelhaftes Image vergangener Jahre endgültig abzuschütteln, doch dass ihm zu großspurige Kampfansagen eines Tages auf den Kopf fallen könnten, ist ihm offenbar noch nicht bewusst. Gerade als britischer Nationalheld tut er sich damit selbst nichts Gutes, schließlich fallen ihm zu optimistische Statements spätestens beim Rennen in Silverstone auf den Kopf.

Und dennoch bleibt er dabei: "Ich will ein Rennen gewinnen", gab der 25-Jährige zu Protokoll. "Als Rennfahrer muss das ganz einfach mein Ziel sein. Natürlich wollen wir auch die Weltmeisterschaft holen, aber um das zu erreichen, braucht man erst einmal einen Grand-Prix-Sieg. Ja, wir haben unsere Ziele, genau wie in den vergangenen Jahren, aber man kann in der Formel 1 nicht allzu weit in die Zukunft schauen. Wenn wir diese Ziele erreichen, großartig, wenn nicht, dann müssen wir aus den Fehlern lernen."

Von seinem Sonderstatus als bester Formel-1-Brite spürt er in Melbourne übrigens wenig: "Die Unterstützung wie zuhause bekomme ich hier natürlich nicht", seufzte er. "In Silverstone war es letztes Jahr großartig. Nach den Tests hat man die Möglichkeit eines Sieges so gehypt, dass plötzlich die Hölle los war, obwohl ich wusste, dass das schwierig werden würde. Ich hoffe nur, dass all diese Fans dieses Jahr wieder kommen werden."