Briatore: "Das ist der richtige Weg"
Der Renault-Teamchef über die Uneinigkeit in Motorenfragen, zu wenig Effizienz und die WM-Situation in der laufenden Saison
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Dieses Wochenende ist ein wichtiger Punkt in den Verhandlungen für die Motorenregeln 2008. Was denkst du über die Situation? Was wird passieren?"
Flavio Briatore: "In Indianapolis hatten wir ein Treffen und zu dieser Zeit stimmte jeder zu. Ich bin sehr enttäuscht, dass es nun wieder Verschiebungen gab, denn für uns war es gut, eingefrorene Motoren zu haben. Es war wirklich perfekt. Die Kosten des Indianapolis-Abkommens waren sehr wichtig, wir reden hier von 14 oder 15 Millionen Euro mehr. Ich verstehe nicht, warum wir so viel Geld ausgeben sollen, denn auf der Strecke werden wir das nicht sehen."

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Flavio Briatore ist von den Machtspielchen in der Formel 1 enttäuscht
"Aber es ist wichtig, dass alle zusammenstehen, Ferrari, Mercedes, BMW und Renault, alle. Wir haben in Indianapolis Bemühungen gestartet, uns einig zu werden. Dann gab es ein Treffen der Formel-1-Kommission und für den kommenden Sonntag wurde ein neuer Termin angesetzt. Mal sehen, was passiert. Es ist ja erst Freitag. Wenn etwas passiert, dann passiert es. Für 2008 haben wir ein Abkommen, für 2007 sieht es so aus, als würde jeder riesige Summen investieren, um dann 2008 wieder am Nullpunkt anzukommen. Das ist völlig blödsinnig. Aber wie auch immer, wir haben drei weitere Tage und wir werden vielleicht eine Lösung finden."#w1#
Frage: "Was denkst du über die Bestrebungen, einen freien Testtag an den Freitagen der Rennwochenenden zu installieren?"
Briatore: "Ich denke, das ist gut. Es ist der richtige Weg und nun müssen wir Einschnitte bei den Testfahrten in der Saison beschließen, denn wir wollen nicht, dass wir am Freitag zusätzlich auch noch testen. Da müssen sich die Team-Manager zusammensetzen. Dass es nächstes Jahr nur einen Reifenhersteller gibt, macht es für alle einfacher. Wir müssen darüber nachdenken, effizienter zu sein und die Tests stark zu beschränken. Das ist der richtige Weg."
Frage: "Zurück zum Renngeschehen. In Indianapolis war Ferrari sehr stark. Hat dich das besorgt?"
Briatore: "Ich sorge mich nicht um unseren Konkurrenten Ferrari. Wir werden die Entwicklungen abwarten. Indianapolis war für uns nicht fantastisch, klar, aber wir liegen noch einige Punkte vorn und Michelin war dort sehr konservativ. Sie haben bisher perfekt für uns gearbeitet und bei einem Rennen hatten wir Probleme. Nun kämpfen wir mit Ferrari und mal sehen, was bis Saisonende passiert. Es ist wichtig für uns, auf das Podest zu kommen und bei jedem Rennen Punkte zu holen."
"Ein Desaster war es ja auch nicht, denn wir haben ja Punkte geholt. In der Herstellerwertung führen wir noch deutlich, und Fernando (Alonso) liegt 19 Punkte vor Michael (Schumacher). Im Moment muss Ferrari uns angreifen, wir können unsere Position verteidigen. Daran sind wir gewöhnt. Wir haben das auch mit McLaren so gemacht. Mal sehen, was passiert."

