Brawn: "Wir sind hier, um Rennen zu gewinnen"

Mercedes-Teamchef Ross Brawn gibt sich optimistisch was die zweite Saisonhälfte angeht und ist gespannt, ob der Ungarn-Sieg von Lewis Hamilton einen Trend einleitet

(Motorsport-Total.com) - Nach der starken ersten Saisonhälfte befindet sich Mercedes in der ungewohnten Position, den Zeitpunkt der Ressourcenverlagerung auf die nächste Saison nach hinten verschieben zu müssen. Von nicht wenigen im Fahrerlager wird Lewis Hamilton nach seinem Ungarn-Sieg als Vettel-Herausforderer Nummer eins im WM-Kampf angesehen. Nico Rosberg hat anno 2013 zwar einen Sieg mehr auf dem Konto als der Mercedes-Neuzugang, weist auf diesen aber schon 40 Punkte Rückstand auf.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn mit der Siegestrophäe aus Budapest - wann folgt die nächste? Zoom

In der Konstrukteurswertung ist Mercedes schon jetzt Red-Bull-Verfolger Nummer eins. Die spannende Frage in Brackley ist nun, wann man die Weiterentwicklung des F1 W04 einstellt und sich ausschließlich auf die Entwicklung des 2014er-Mercedes konzentrieren wird. "Es ist niemals eine klare Schwarz-Weiß-Entscheidung", meint Teamchef Ross Brawn im Gespräch mit 'Formula1.com' und unterstreicht: "Ich glaube nicht, dass es einen Zeitpunkt geben wird, an dem es einen kompletten Schnitt gibt. Es wird ein fließender Übergang sein."

Derzeit sieht der Mercedes-Plan laut Brawn so aus, dass "wir weiter am 2013er-Auto arbeiten wollen, um Rückschlüsse für das nächste Jahr zu gewinnen". So werde sich der Teamchef "sicher nicht vor das Team stellen und den Jungs befehlen, ab sofort nicht mehr am 2013er-Auto zu arbeiten", sondern geht vielmehr davon aus, dass "wir die Situation ab sofort von Rennen zu Rennen abwägen".

Einen WM-Titel für Mercedes in der Saison 2013, sei es der Fahrer- oder aber der Konstrukteurstitel, schließt Brawn jedenfalls nicht aus: "Wir sind hier, um Rennen zu gewinnen. Darauf und auf nichts anderes konzentrieren wir uns. Wer weiß, was dann am Ende dabei herauskommt? Im Moment liegen wir noch ein Stück zurück und müssen uns darauf konzentrieren, die bestmöglichen Ergebnisse einzufahren."

Auf welcher der im Rennkalender 2013 noch zu besuchenden Strecken die Chance auf einen weiteren Mercedes-Sieg am größten ist, darauf will sich Brawn nicht festlegen. Der Brite blickt der zweiten Saisonhälfte aber genau wie das gesamte Team vorsichtig optimistisch entgegen: "Die kommenden Rennen werden zeigen, ob Budapest der Beginn eines Trends war. Wir haben das Auto seitdem weiter verbessert. Ob uns das in Spa hilft, müssen wir abwarten." Das erste Freie Training am Freitag ließ aufgrund der feuchten Strecke noch keine Rückschlüsse über das Kräfteverhältnis zu.