Brawn: "Waren mit dem Auto nicht happy"

Nächste Horror-Meldung für die Konkurrenz: Laut Ferrari-Technikchef Ross Brawn waren die Italiener mit Barcelona unzufrieden

(Motorsport-Total.com) - Bei Ferrari ist man der Ansicht, dass das vergangene Rennwochenende in Barcelona nicht optimal verlaufen ist. Obwohl Michael Schumacher gewann und Rubens Barrichello Dritter wurde, blieb viel vom Potenzial des neuen F2003-GA unangetastet, glaubt Technikdirektor Ross Brawn.

Titel-Bild zur News: Brawn und Barrichello

Im F2003-GA steckt laut Ross Brawn bisher noch ungeahntes Potenzial

"Wir waren mit dem Auto nicht happy, wenn man betrachtet, was wir herausholen konnten", erklärte der Brite gegenüber 'Autosport'. "Ich glaube, da steckt weit mehr drin. Das ist ja erst der Anfang unserer Lernkurve mit diesem Auto. Mit dem alten Modell sind wir schon am Plafond angelangt, da ist kein Potenzial mehr, obwohl ich sicher bin, dass wir in Barcelona gut ausgesehen hätten. Aber wenn wir die Weltmeisterschaft gewinnen wollen, mussten wir jetzt das neue Auto einsetzen."

Brawn gestand indirekt ein, dass man das neue Chassis naturgemäß noch nicht so gut kennt wie den F2002, der "wie ein Handschuh" gepasst hat. Daraus resultierten möglicherweise auch die geringfügigen Balance-Probleme von Rubens Barrichello, dessen Setup nicht perfekt war, was zu einem hohen Verschleiß der Hinterreifen führte. Der Brasilianer konnte zwar am Beginn seiner Stints gut mithalten, musste dann aber jeweils abreißen lassen.

Der "vielleicht größte Schritt" wurde laut dem Technischen Direktor im Bereich der Aerodynamik gemacht, was sich auf dem 'Circuit de Catalunya' deutlich zeigte: Schumacher und Barrichello hatten im Qualifying einen um fast 20 km/h besseren Top-Speed als Renault und um knapp zehn km/h im Vergleich zu BMW-Williams, aber wie die kurvenreichen Sektorenzeiten bewiesen, hing dies nicht mit flacher eingestellten Flügeln, sondern mit der aerodynamischen Effizienz zusammen.

Im Gegensatz zu Teamchef Jean Todt nahm Brawn übrigens Reifenpartner Bridgestone wegen dem in Barcelona augenscheinlichen Wettbewerbsnachteil nicht in Schutz: "Die Reifen sind dieses Jahr lebenswichtig für die Meisterschaft. Letztes Jahr hatten wir in Barcelona einen guten Vorteil mit den Reifen, aber das war dieses Jahr anders. Das heißt, dass wir selbst und Bridgestone in dem Bereich ein bisschen zu arbeiten haben."