BMW bestätigt Formel-1-Verbleib

Der BMW-Vorstand hat entschieden: Formel 1 auch nach 2004, doch die Rahmenbedingungen müssen noch geklärt werden

(Motorsport-Total.com) - Im langwierigen Entscheidungsprozess um die weitere Marschroute in der Formel 1 scheint man bei BMW dem Ziel einen Schritt näher gekommen zu sein. Laut Sportchef Dr. Mario Theissen hat der Vorstand abgesegnet, auch nach Ende des Vertrags mit Williams in der Königsklasse aktiv zu bleiben.

Titel-Bild zur News: Dr. Mario Theissen

Theissen hat offiziell bestätigt, dass BMW in der Formel 1 bleiben wird

Seit einigen Monaten stand zur Debatte, wie es mit den Münchnern, die sich zu Beginn ihres Programms für 2004 den Titel vorgenommen haben, weitergehen soll. Auf dem Tisch lagen dabei bis vor kurzem vier Optionen: Weitermachen mit Williams, einen neuen Partner suchen, ein eigenes Chassis bauen oder sich komplett zurückziehen. Letztere Variante ist nun nach einem entsprechenden Beschluss des Vorstands vom Tisch.

"Wir werden auch nach 2004 in der Formel 1 weitermachen", erklärte Dr. Mario Theissen dem 'Guardian'. "Dem wurde vom Vorstand bereits zugestimmt. Daher reden wir jetzt nicht mehr über das Ob, sondern nur noch über das Wie. Das Ziel ist, konkurrenzfähig zu sein ? und in eine Position zu kommen, von der aus wir Weltmeister werden können."

Mit Williams erlebte man 2000 einen vielversprechenden Auftakt und 2001 eine mehr als positive Steigerung mit insgesamt vier Siegen. 2002 gelang dann zwar erstmals der Sprung auf Platz zwei in der Konstrukteurs-WM, aber der Abstand zu Ferrari ist eher angewachsen als kleiner geworden. Die laufende Saison stellt einen weiteren Rückschritt dar ? zwar hat BMW den angeblich stärksten Motor der Formel 1, aber das FW25-Chassis ist aerodynamisch nicht effizient genug.

Mehreren Medienberichten zufolge wurde die Idee, ein eigenes Fahrwerk zu bauen, trotzdem bereits verworfen, weil man dann in München wieder eine eigene Abteilung aufbauen müsste, was den Zeitplan extrem verzögern würde. Auch neuer Partner ist keiner in Sicht: Ferrari bleibt Ferrari, McLaren gehört zum Teil Mercedes, Renault wird sicher nicht verkauft und von Williams zu einem kleineren Team zu wechseln, macht herzlich wenig Sinn.

Bleibt im Prinzip nur noch eine Fortführung der Kooperation mit Williams, über die momentan verhandelt wird ? übrigens noch mit dem scheidenden Sportchef Gerhard Berger. Der Plan soll sein, hört man aus England, dass die Zusammenarbeit weiter vertieft wird und in München auch Chassis-Ressourcen aufgebaut werden. Langfristig könnte dies zu einer Übernahme des Williams-Teams führen, kurzfristig zu einer ähnlichen Partnerschaft wie bei BAR-Honda.