BMW will kein Kundenteam beliefern

Trotz der jüngsten Übereinkunft der Hersteller mit der FIA hat BMW nicht vor, ein Kundenteam mit Motoren zu beliefern

(Motorsport-Total.com) - BMW hat nicht vor, neben Williams ein zweites Team mit Formel-1-Triebwerken zu beliefern. Dies bestätigte Sportchef Dr. Mario Theissen vor ein paar Tagen, obwohl die FIA im Sinne der Kosteneinsparung gerne ihr eigenes Motorenprogramm vorantreiben würde.

Titel-Bild zur News: Dr. Mario Theissen

BMW, erklärte Theissen, wird vorerst kein zweites Team mit Motoren beliefern

Beim Treffen der Teamchefs mit FIA-Präsident Max Mosley wurde letzte Woche entschieden, dass das Verbot der Traktionskontrolle doch nicht eingeführt wird. Gleiches gilt auch für die geplante Regel, dass die Motoren künftig mehrere Rennwochenenden überstehen müssen. Allerdings handelte Mosley mit den Herstellern quasi als Gegengeschäft die Bereitschaft aus, für die kleinen Teams Kundenmotoren um zehn Millionen Dollar pro Jahr anzubieten.

Ausgegangen ist diese Idee von Mercedes, weil Jordan und vor allem Minardi ums finanzielle Überleben kämpfen und das Motorenleasing für Cosworth kaum noch finanzieren können. Angeblich überweisen die beiden Teams jährlich rund 20 Millionen Dollar für die überaus durchschnittlichen V10-Aggregate ? immerhin noch um fünf Millionen weniger als Peter Sauber, der seit 1997 Kunde bei Ferrari ist, allerdings von Petronas subventioniert wird.

Abgesehen von den "Silberpfeilen" ist auf den Zehn-Millionen-Dollar-Zug aber noch kein Hersteller aufgesprungen ? und BMW macht gar von vornherein klar, dass so ein Arrangement nicht in Frage kommt: "Wir sind nicht in einer Position, Kundenmotoren zu liefern", erklärte Dr. Mario Theissen gegenüber 'Autosport'. "Dazu müssten wir erst unsere Ressourcen und auch das Personal aufstocken."

"Zehn Millionen Euro", fuhr er fort, "würden nicht einmal die Kosten für die Teile abdecken. Daher sind wir sicher nicht bereit, Motoren an ein zweites Team abzugeben." Momentan beliefern nur Ferrari und Cosworth mehr als ein Team, bei Honda war dies immerhin noch vor einem Jahr der Fall. Renault-Power will momentan sowieso niemand und wie Toyota zu diesem Thema steht, ist noch unklar.