Brawn hadert mit Schumachers großem Punkterückstand

Michael Schumacher liegt in der Fahrer-WM 15 Punkte hinter Fernando Alonso - Ross Brawn zuversichtlich, aber wegen dieser Differenz beunruhigt

(Motorsport-Total.com) - Vor einem Jahr kam Michael Schumacher mit 26 Punkten Rückstand auf WM-Leader Fernando Alonso zum fünften Saisonrennen, während er diesmal mit einem Sieg in Imola im Rücken an den Nürburgring fahren darf. Dadurch fehlen dem Ferrari-Piloten heute auch lediglich 15 Zähler auf den Titelverteidiger, die allerdings schwer aufzuholen sind.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Brawn rechnet in der Weltmeisterschaft nicht mit einer Wende über Nacht

Angenommen, Schumacher würde von nun an alle Rennen vor Alonso gewinnen, dann hätte er erst Ende Juli in Hockenheim die Chance, aus eigener Kraft die Spitzenposition zu übernehmen. Das neue Punktesystem, welches vor einigen Jahren eingeführt wurde, um Ferraris Titelgewinne zumindest zu verzögern, spielt nun Renault in die Hand. Am wichtigsten ist nun die Zuverlässigkeit, während Speed alleine nicht mehr ausreicht, um Weltmeisterschaften zu gewinnen.#w1#

"Es wird sehr schwierig für uns, Alonso einzuholen", erklärte Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn gegenüber 'Autosport'. "Wir haben ihm einen guten Beginn erlaubt, was nicht gut für uns war. Jetzt können wir sie nur unter Druck setzen und schauen, wie sie damit umgehen. Sie hatten in den ersten drei Grands Prix keinen Druck, aber auch wenn wir von jetzt an regelmäßig gewinnen, ist unser Punktedefizit schon sehr groß. Wenn Alonso laufend punktet, werden wir lange brauchen, um seinen Vorsprung zu verringern."

Gleichzeitig betonte der Brite jedoch, dass er "optimistisch" sei, schließlich verfüge der 248 F1 über wesentlich mehr Potenzial als der Ferrari aus dem Vorjahr. Man habe dies zwar in den ersten drei Rennen aufgrund verschiedener Umstände nicht immer zeigen können, doch die Stärke der Roten beim Grand Prix von San Marino soll nun zum eigentlichen Maßstab gemacht werden. Die Zuversicht in Maranello ist jedenfalls groß.

"Die ersten Rennen waren frustrierend, weil wir wussten, wie gut unser Paket war", so Brawn. "Wir haben zwei sehr gute Fahrer und die Reifen funktionieren tadellos. Vergangenes Jahr wussten wir nicht immer, ob wir die Zutaten beisammen hatten, und uns war klar, dass wir nur mit Glück gewinnen konnten. Das ist jetzt anders: Wir brauchen kein Glück, um ein Rennen zu gewinnen, sondern wir können es aus eigener Kraft schaffen, wenn wir alles hinkriegen."