• 22.08.2005 14:10

  • von Fabian Hust

Brawn: Freude auf Massa - Frust über Personalverlust

Ross Brawn hält viel vom zukünftigen Ferrari-Stammfahrer Felipe Massa und hadert mit dem Personalverlust an die Konkurrenz

(Motorsport-Total.com) - Die Ferrari-Ära in der Formel 1 hat in diesem Jahr ein Ende gefunden, es dominieren andere Teams. Für einen beginnt die Ferrari-Ära offiziell erst kommendes Jahr: Felipe Massa. Der Brasilianer war in der Saison 2003 Testfahrer bei den "Roten", kehrt nach Anfrage von Ferrari-Rennleiter Jean Todt bei Saubers derzeitigem Teamchef Peter Sauber sogar schon diese Woche in Monza zu Testfahrten in den Ferrari zurück, bevor er im März 2006 sein erstes Rennen für das Team aus Maranello bestreiten wird.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn bedauert den Verlust von Fachkräften an die Konkurrenz

Über die Verpflichtung des 24-Jährigen ist Ross Brawn, Technischer Direktor der Scuderia, "ziemlich glücklich". Dabei enthüllt der Brite, dass Massa keinesfalls eine langfristige Zukunft im Team zugesichert bekommen hat: "Es liegt nun wirklich an ihm, kommendes Jahr zu beweisen, dass er ein langfristiger Fahrer sein kann oder nicht." Er verfüge zwar über den natürlichen Speed, sei bei seinem Formel-1-Einstieg aber etwas zu wild gewesen: "Er verfügt über Talent, aber wir werden kommendes Jahr exakt herausfinden, wie viel Fortschritt er gemacht hat", so Brawn gegenüber 'AFP'.#w1#

Frustriert ist Ross Brawn dieser Tage hingegen über den Verlust von Personal an die Konkurrenz, was der 50-Jährige mit für die Probleme bei Ferrari und die erstarkte Konkurrenz verantwortlich macht: "Man muss sagen, dass einige unserer Wettbewerber in der Vergangenheit keine gute Arbeit geleistet haben und nun besser arbeiten", wird Brawn von 'Autosport-Atlas' zitiert. "Nicolas Tombasis (Aerodynamiker; Anm. d. Red.) verließ Ferrari und ging zu McLaren und das hat sich ausgewirkt. Das Auto, das man vergangenes Jahr herstellte, war viel besser, als das, was sie hatten, bevor er da war."

Die Philosophie und Kultur, die man in den vergangenen Jahren bei Ferrari entwickelt hat, stünde so anderen Teams plötzlich zur Verfügung: "Es ist sehr schwierig, die ganze Zeit über einen Vorteil zu behalten. Schlüsselpersonen sind das Ziel für andere Teams, Wissen und Erfahrungen verbreiten sich zu den anderen Teams."