• 21.08.2005 18:04

  • von Fabian Hust

"Ein Rennen zum Vergessen" für Ferrari

Ohne Punkte muss das Ferrari-Team vom ersten Türkei-Grand-Prix abreisen - die Roten fuhren der Konkurrenz deutlich hinterher

(Motorsport-Total.com) - Nach der überlegenen Pole Position von Michael Schumacher in Ungarn und dem zweiten Rang im Rennen hatte man sich bei Ferrari für das Rennen in Istanbul Punkte ausgerechnet - bis schnell klar wurde, dass die Reifen nicht konkurrenzfähig waren. Michael Schumacher hatte nach einer Kollision mit Mark Webber ein krummes Auto und gab nach erfolgter Reparatur und Wiederaufnahme des Rennens auf, als er die bestmögliche Startposition für das Qualifying in Monza herausgefahren hatte. Rubens Barrichello war in seiner schnellsten Rennrunde fast 1,9 Sekunden langsamer als Montoya und kam als Zehnter ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher kurz nach der Kollision mit Mark Webber

Rubens Barrichello: "Dies war ein sehr, sehr hartes Rennen für uns. Ich fuhr vom Start weg volles Rohr, aber es war offensichtlich, dass es uns von Freitag an an Leistung gemangelt hat. Nach Ungarn ist es enttäuschend, uns in einer Situation wie dieser zu sehen. Wir hatten keine Haftung und wir haben ganz klar die falsche Entscheidung getroffen, was die Reifen betrifft, die wir mit in die Türkei gebracht haben. Der zehnte Platz ist nicht das, was wir in diesem ersten Rennen in der Türkei wollten. Wir müssen weiterarbeiten und versuchen, besser zu werden."#w1#

Michael Schumacher: "Wir waren das ganze Wochenende über nicht schnell genug. Tatsache ist, dass es schon am Freitag klar wurde, dass wir uns in einer sehr schwierigen Situation befinden. Sogar schon vor dem Start erwartete ich nicht, in die Punkte zu kommen, und das hat sich auch bewahrheitet."

"Was den Zwischenfall mit Webber betrifft, so sah ich, wie er mir näher kam und er nach rechts zog. Als ich zu bremsen begann, konnte ich ihn nicht mehr sehen. Als ich Mitte der Kurve war, fühlte ich einen Schlag am Heck, da er mich mit seiner Nase berührte. Er lag eine Runde zurück, ich verstehe also nicht, warum er dieses Manöver probierte."

"Nach der Kollision hat etwas mit dem Auto nicht mehr gestimmt, aus diesem Grund ging ich an die Box, wo die Mechaniker die Servolenkung unglaublich schnell austauschten. Ich ging zurück auf die Strecke, sodass ich in der Qualifikation in Monza nicht als Erster auf die Strecke muss. Zumindest hat das funktioniert, da ich drei Plätze gutmachen konnte."

Ross Brawn, Technischer Direktor: "Dies war ein extrem enttäuschendes Rennen. Michaels Unfall hat ein wenig unnötig ausgesehen, bedenkt man, dass Webber eine Runde zurück lag. Wir reparierten das Auto, um ihn wieder auf die Strecke zu bringen, sodass er die bestmögliche Position für das Qualifying in Monza herausfahren kann. Rubens hatte ein ziemlich langweiliges Rennen, über das es nicht so viel zu sagen gibt. Sein Auto war in Ordnung, abgesehen von etwas zu viel Untersteuern. Er war einfach zu langsam."

Rennleiter Jean Todt: "Es war ein Rennen zum Vergessen. Zum dritten Mal in der Saison reisen wir nach Hause, ohne Punkte geholt zu haben. Chronischer Mangel an Haftung, unter dem wir seit dem Beginn der Saison leiden, hat uns daran gehindert, schon von Beginn dieses Wochenendes an konkurrenzfähig zu fahren. Heute Nachmittag haben wir gesehen, wie sich die Rundenzeiten unserer Konkurrenten Schritt für Schritt besserten, als mehr Gummi auf der Strecke lag, wohingegen unsere schlechter wurden."

"Rubens tat was er konnte, während es schade war, dass Michael mit einem beschädigten Auto an die Box kommen musste, nachdem ihm ein überrundetes Auto ins Auto gefahren ist. Wir arbeiteten an seinem Auto, um ihn wieder auf die Strecke zu bringen, damit er für das Qualifying in Monza eine bessere Startposition erhält."

"In den vergangenen Jahren haben wir die schöne Tradition entwickelt, auf neuen Strecken zu gewinnen, aber heute ist dieser Lauf zu Ende gegangen. Ich bin sehr enttäuscht, besonders für die vielen Ferrari-Fans, die wir hier auf dieser großartigen Anlage auf den Tribünen sehen konnten."

"Wir müssen sofort an die Arbeit zurückkehren, zusammen mit unserem Partner Bridgestone, um die Situation zu analysieren. Unser Ziel ist es, für das Rennen in Monza so gut wie möglich vorbereitet zu sein und auch für den Rest der Saison, die sich als eine besonders harte Saison herausgestellt hat."