• 12.10.2004 10:46

  • von Marco Helgert

Brawn: "Das Auto war sehr, sehr gut"

Für Ferraris Technikchef Ross Brawn war die Leistung in Japan herausragend, da man das Fahrzeug-Setup errechnen musste

(Motorsport-Total.com) - 17 Rennen wurde in dieser Saison bereits absolviert, 15 davon gewann Ferrari - allein 13 Siege konnte sich Michael Schumacher notieren lassen. Ferrari in diesem Jahr als dominierend zu bezeichnen, ist fast eine Untertreibung. Kein Team legte mehr Rennrunden zurück, die Ausfallrate war bei jedem anderen Rennstall höher und drei Viertel aller 2005 zurückgelegten Führungsrunden drehte ein Ferrari.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn und Michael Schumacher

Für Ross Brawn war die Teamleistung in Suzuka besonders erwähnenswert

Auch in Suzuka war kein Kraut gegen Michael Schumacher gewachsen, der Sieg des Weltmeisters war nie wirklich in Gefahr. Dabei hatte man durch die chaotischen Wetterverhältnisse in Japan keine Möglichkeit, das Auto auf trockene Bedingungen abzustimmen. "Es ist ein Kompliment an alle Leute hier und in der Fabrik, dass das Auto vom Start weg gut war", erklärte Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn.#w1#

Trockenübungen vor dem Japan-Grand-Prix

Einen besonderen Anteil dabei spielten auch die Reifen. Dabei musste man diesbezüglich eine Wahl treffen, ohne je einen Vergleich auf der Strecke absolviert zu haben. "Die Reifen waren exzellent, sie waren aus der Familie, die wir erstmals in Ungarn einsetzten. Wir müssen also auch Bridgestone gratulieren, denn die Reifen waren sehr, sehr gut", so der 49-Jährige.

Doch ob der neue Reifen die beste Wahl war, kann im Nachhinein niemand einschätzen, "weil wir nicht wissen, wir die anderen Reifen funktioniert hätten", wie Brawn einräumte. "Beide Fahrer erklärten, dass die Reifen im Rennen exzellent waren, sie waren konstant und hatten viel Grip, und mehr können wir von ihnen ja nicht verlangen."

Dabei brachten die neuen Bridgestone-Reifen in Verbindung mit der Taifun-Unterbrechung am Samstag ein Problem mit sich: Bei der Entwicklung eines Setups für trockenes Wetter konnte man nicht auf die Erfahrungswerte der Reifen zurückgreifen. "Wir mussten uns also die Daten aus Ungarn, wo wir diesen Reifen schon fuhren, sehr genau ansehen, und das Setup daraus entwickeln", so der Engländer.

Ferrari F2004 verzeiht einiges

"Vor dem Freitag war also viel Arbeit zu erledigen, dabei wird das gar nicht für so wichtig erachtet, denn man erwartet ja, dass man ein paar Tage trainieren kann", so Brawn. Doch Taifun Nummer 22 brachte alles durcheinander. "Die Ingenieure haben viel mehr Zeit damit verbracht, ihre Schlüsse daraus zu ziehen und haben nur wenig verändert. Aber das Auto ist gut und mit einem guten Auto ist es manchmal einfacher, ein ordentliches Setup zu finden."

"Dieses Auto verzeiht einem bis zu einem gewissen Grad einiges, aber die Balance, die die Jungs ohne Training gefunden haben, war wirklich fantastisch", lobte er. So bemängelten Schumacher und Barrichello nur im ersten Stint ein Graining. "Aber wir haben uns für diese Mischung entschieden, weil sie bei feuchten Bedingungen etwas besser funktioniert."