Ferrari ist für eine Verkürzung der Rennwochenenden

Ross Brawn gab in Japan zu, dass Ferrari mehr Grands Prix bei nur noch zweitägigen Rennwochenenden begrüßen würde

(Motorsport-Total.com) - Der provisorische FIA-Kalender für 2005 sieht 19 Rennen vor, von denen jedoch drei - Silverstone, Magny-Cours und Imola - gefährdet sind. Kommt es aber tatsächlich zu einer Saison mit 19 Grands Prix, so müssten die Teams Bonuszahlungen bekommen, denn laut Concorde Agreement sind sie nur zu maximal 17 Starts pro Jahr verpflichtet.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn und Michael Schumacher

Ross Brawn (links) am Sonntag in Suzuka mit Michael Schumacher

FIA-Präsident Max Mosley treibt jedoch schon seit Jahren die Idee voran, weniger Testfahrten und dafür mehr Rennen zu bestreiten, wenn auch zuletzt mit nicht mehr ganz so viel Engagement wie noch zu Beginn des Jahrtausends. Durch das Taifun-Chaos in Suzuka wurde die Idee neu aufgewärmt: Gezwungenermaßen wurde das Qualifying auf den Sonntagmorgen verlegt, wodurch auch die Diskussion um das Zwei-Tages-Format neuen Schwung bekam.#w1#

Ferrari "schon seit langer Zeit" für neues Format

Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn etwa erklärte, sein Team sei "schon seit langer Zeit" für zweitägige Rennwochenenden: "Wir waren immer der Meinung, dass drei Tage zu viel sind und zwei Tage optimal wären für eine Rennveranstaltung." Sein Vorschlag: "Freies Training am Samstagmorgen, Qualifying am Samstagnachmittag oder das zweite Qualifying am Sonntagmorgen, Rennen wie bisher am Sonntagnachmittag. Es gibt viele Möglichkeiten."

Drei-Tages-Veranstaltungen seien "aus Teamsicht nicht notwendig", betonte der Brite, "aber aus Sicht der Veranstalter sieht das womöglich anders aus". Das große Problem an der ganzen Idee ist nämlich, dass auch die Freitage schon viele zahlende Fans anlocken, die für Eintrittskarten, Camping und Verpflegung jede Menge Geld ausgeben. Eine nur noch zweitägige Veranstaltung würde wohl die hohen Gebühren von Ecclestones 'FOM' für die Austragung eines Formel-1-Wochenendes nicht hundertprozentig rechtfertigen.

Zwei-Tages-Veranstaltungen wegen neuer Motorenregel?

In diesem Zusammenhang sprach Brawn auch vom neuen Motorenformat - 2005 müssen die Aggregate ja zwei komplette Rennwochenenden überstehen: "Das spart uns Geld und auch Peter Sauber, denn so können wir ihm die Motoren billiger anbieten", erklärte er gegenüber 'Autosport'. "Wenn nächstes Jahr am Freitag frei getestet werden kann, wird am Samstag niemand mehr fahren, um die Motoren zu schonen. Da wären Zwei-Tages-Veranstaltungen optimal."

Skeptisch stehen jedoch die Fahrer dieser Idee gegenüber. Michael Schumacher hat sich beispielsweise dezidiert dagegen ausgesprochen, und auch die meisten Mechaniker und Ingenieure bevorzugen das derzeitige Format. Jenson Button sieht im Gegensatz dazu "nicht so viel Unterschied", während Ralf Schumacher den Suzuka-Sonntag so beurteilte: "Ich denke, dass es kein Problem war, aber es gibt schon Gründe, die für ein Qualifying am Samstag sprechen."