Braucht die Formel 1 Ecclestone als ihren Diktator?

Paul Stoddart und Eddie Jordan sind der Meinung, dass die Formel 1 nur unter einem Diktator wie Bernie Ecclestone funktionieren kann

(Motorsport-Total.com) - Der Formel-1-Krieg tobt an allen Fronten, doch Ende ist keines in Sicht. Umso mehr wünschen sich Minardi-Teamchef Paul Stoddart und Frührentner Eddie Jordan, dass ein Weg aus der Krise gefunden werden kann - und dieser Weg kann ihrer Meinung nach nur zu einer geeinten Königsklasse unter dem diktatorischen Regime von Bernie Ecclestone führen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Seit vielen Jahren diktatorischer Herrscher der Formel 1: Bernie Ecclestone

So sehr der 74-Jährige manchmal kritisiert werden mag, so sehr sind sich die Teamchefs bewusst, dass ohne ihn kaum etwas laufen würde: "Die wirklich erfolgreichen Sportarten und Geschäfte werden von Diktatoren geführt", so Eddie Jordan gegenüber der 'Daily Mail'. "Ich sage nicht, dass Bernie ein Diktator ist, wobei... Er ist es eigentlich. Es wird zwar alles mit Meetings und so weiter demokratisch aufgezogen, aber wenn er etwas wirklich will, setzt er es auch durch."#w1#

Durch die Formel 1 ist Ecclestone reich geworden

Was viele Teamchefs an Ecclestone stört, ist, dass er sich persönlich an der Formel 1 bereichert hat und heute zu den reichsten Menschen der Welt gehört anstatt den Rennställen mehr Geld zu geben. Der kleine Ex-Teamchef hat nämlich ein undurchsichtiges Firmenimperium aufgebaut, in dem nicht einmal drei Banken, die eine 75-Prozent-Mehrheit besitzen, etwas zu sagen haben, und es gleichzeitig geschafft, exklusive Verträge mit allen wichtigen Rennstrecken und Institutionen auszuhandeln.

Im Formel-1-Krieg hat sich Ecclestone zuletzt immer mehr auf die Seite der Teams gestellt - und mit dem neuen Concorde Agreement, das Ferrari bereits unterschrieben hat, hat er eine der wichtigsten Schlachten gewonnen: "Als ich davon gehört habe", sagte Paul Stoddart, "dachte ich sofort, 'Bernie hat sich wieder einmal zehn von zehn möglichen Punkten verdient', denn das ist ein großer Coup, ein wirklich bedeutender Deal. Man muss wirklich sagen, dass es Bernie versteht, solche Deals einzufädeln."

"Wir alle lieben Bernie. Okay, alle denken irgendwo, dass er zu viel Geld aus dem Sport herausnimmt, aber andererseits muss man sich fragen, wo die Formel 1 heute ohne Bernie Ecclestone stehen würde. Es gibt meiner Meinung nach niemanden, der nicht den allergrößten Respekt und die allergrößte Bewunderung vor Bernie hat", fuhr der Australier im zweiten Teil des Interviews mit 'F1Total.com', der morgen veröffentlicht wird, fort.

Jordan sieht Ecclestone in der besseren Ausgangsposition

Auch Jordan kann sich nicht vorstellen, dass der Weg am "Mister Formel 1", wie er oft genannt wird, vorbeiführen wird: "Die verschiedenen Gruppen halten nicht zusammen", analysierte er die Situation. "Bernie hat die Strecken auf seiner Seite. Wenn die Hersteller also eine eigene Rennserie machen wollen, dann müssen sie erst Strecken finden, aber es gibt keinen Veranstalter, der nicht mit Bernie zusammenarbeiten möchte. Ohne Bernie kein Rennen und damit auch kein Business."

Bei aller Kritik an seiner Person hat es Ecclestone also scheinbar wieder einmal geschafft, sein Standing zu etablieren und allen zu zeigen, dass ohne ihn im Grand-Prix-Sport nichts läuft. Einzig die Hersteller stellen sich noch gegen ihn, doch die FIA, Ferrari und die restlichen neun Teams sehen den 74-Jährigen als gemeinsame Anlaufstelle und suchen den Dialog mit ihm. Früher oder später, so die Ansicht der meisten Experten, wird daher selbst der Formel-1-Krieg ein Ende haben...

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