• 01.03.2005 14:23

  • von Fabian Hust

Ferrari rüstet in Sachen Schmierstoffe auf

Erstmals kann das Ferrari-Team sogar den Schmierstoff an die herrschenden Wetterbedingungen an der Strecke anpassen

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 wird immer verrückter. Erst wurde die Laufzeit der Motoren schrittweise von einem Rennwochenende (2004) auf in diesem Jahr zwei Rennwochenenden erhöht, um die Kosten zu senken, da kommen die Ingenieure auf neue findige - und teure - Ideen, um sich gegenüber der Konkurrenz einen Vorteil zu verschaffen.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello in einem Labor von 'Shell'

Ferrari-Technikpartner 'Shell' stellt der Scuderia an diesem Wochenende nicht wie bisher nur ein speziell auf die Anfordernisse des Kurses abgestimmtes Öl zur Verfügung, sogar gleich verschiedene Varianten, die je nach Witterungsbedingungen zum Einsatz kommen und die Zuverlässigkeit des Motors und dessen Leistung optimieren sollen.#w1#

Der Mineralölkonzern bezeichnet diese Neuerung als "revolutionäre Herangehensweise an die Rennstrategie". Je nachdem, wie die Temperatur ist, kann ein Öl bei niedrigeren Temperaturen mit geringerer Viskosität eingesetzt werden, um mehr Leistung zu erzielen. Bei höheren Temperaturen wird ein Schmierstoff eingesetzt, der zähflüssiger ist, um die Zuverlässigkeit mit der Leistung auszubalancieren. Der Zuverlässigkeit kommt in dieser Saison eine noch wichtigere Bedeutung zu als im vergangenen Jahr, als Ferrari jedoch keinen Motorschaden zu beklagen hatte.

"In der Saison 2005 ist es ein Schlüsselfaktor, genau zu wissen, wie hart man den Motor rannehmen kann", so Ross Brawn, Technischer Direktor von Ferrari. "Nachdem wir mit 'Shell' eine Bandbreite an Ölen entwickelt haben, sollten wir in der Lage sein, die Motoren länger härter ranzunehmen, ohne bei der Fahrtzeit oder der Abnutzung des Motors während des Trainings Kompromisse eingehen zu müssen."

Im Gepäck wird 'Shell' auch ein neues Benzin haben, das über neue Additive verfügt, die hinzugefügt wurden, um das Benzin an die neue Motorenöl-Strategie anzupassen. Diese sollen unter anderem dafür sorgen, dass die Zylinderköpfe besser geschützt werden. Auch in diesem Jahr hofft man, dass das "Leichtgewichtbenzin" dem Team gegenüber der Konkurrenz einen kleinen Vorteil verschafft.