• 01.03.2005 15:01

  • von Fabian Hust

Gähnende Leere am Freitag auf der Strecke?

McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis kündigt schon einmal an, dass seine Stammfahrer freitags kaum fahren werden

(Motorsport-Total.com) - Schon im vergangenen Jahr sparten einige Piloten am Freitag im Freien Training kräftig Runden, um den Motor zu schonen. In diesem Jahr dürften die Ingenieure ihre Piloten noch mehr in der Box stehen lassen, denn nun muss der Motor zwei Rennwochenenden halten. Gerade während den ersten WM-Läufen werden sich die Teams in dieser Beziehung sehr vorsichtig verhalten, um möglichst wenig zu riskieren.

Titel-Bild zur News: Christijan Albers

Bleiben die Fahrer jetzt vermehrt an der Box stehen?

Besonders das 2004 zu Saisonbeginn von zahlreichen Motorenschäden geplagte McLaren-Mercedes-Team ließ seine Fahrer auffällig viel in der Garage stehen, hatte - Computer-Simulationen sei Dank - in den Rennen dennoch ein gutes Setup. Man sah deshalb auch keinen Grund, bei den kommenden Rennen im Freien Training mehr Kilometer abspulen. Denn jeder weniger gefahrene Kilometer senkt nicht nur die Wahrscheinlichkeit eines Motorschadens, sie lässt den Motor auch "frischer" und damit leistungsfähiger sein.#w1#

McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis geht davon aus, dass die Top-Teams nicht mehr als zehn Runden pro Auto fahren werden, BAR-Honda-Pilot Jenson Button - dessen Honda-Motor als nicht gerade zuverlässig gilt - gibt sogar an, dass er im Extremfall sogar nur fünf Runden fahren könnte. Den Formel-1-Fans könnte also zeitweise gähnende Leere auf der Strecke blühen.

Immerhin dürften die Testfahrer der Teams für etwas Action sorgen: "Unsere Rennfahrzeuge werden Freitagnachmittag um die fünf Runden fahren wohingegen unser drittes Auto 50 Runden fahren wird, wenn die Zeit dafür vorhanden ist", so der Brite gegenüber der 'Herald Sun'. "Ich wäre überrascht, wenn sie mehr als zehn Runden fahren", so Dennis auf die Frage, wie es mit den anderen Top-4-Autos aussieht.

Während Ross Brawn, Technischer Direktor von Ferrari, glaubt, dass die Rennen in diesem Jahr dank dem neuen Reglement für die Fans interessanter werden, befürchtet Dennis, dass das Gegenteil eintreten wird: "Die andere lächerliche Tatsache ist, dass die Boxenstopps ohne Reifenwechsel stattfinden werden. Sie werden langweilig sein. Das Benzin wird reinfließen, die Teams werden vielleicht ein Visier reinigen, den Reifendruck überprüfen."