Red Bull Racing will bei Ecclestone unterschreiben

Nach Ferrari könnte Red Bull Racing als nächstes Team das neue Concorde Agreement unterschreiben - Mateschitz will keine Sponsoren

(Motorsport-Total.com) - Dass Ferrari ohne Wissen der restlichen Teams ein neues Concorde Agreement unterschrieben hat, sorgte bei der Konkurrenz für Unmut. Nun scheint ein weiterer Rennstall kurz davor zu stehen, sich Bernie Ecclestone anzuschließen: Dietrich Mateschitz hat mitgeteilt, dass Red Bull Racing voll hinter dem britischen Formel-1-Chef steht.

Titel-Bild zur News: Dietrich Mateschitz

Mateschitz hat gut lachen: Sein Formel-1-Experiment startet in drei Tagen

"Wir sind keine Automobilhersteller", erklärte der Österreicher in einem Interview mit der 'Welt'. "Für uns ist die Formel 1 Bernie Ecclestone, der sie über Jahrzehnte an die Spitze führte. Wir reden mit den Leuten, denen wir uns zugehörig fühlen - das sind die, die den Sport ausüben." Eine Einigung könnte schon bald erfolgen: "Wenn man mit Ecclestone gehen will, muss man jetzt unterschreiben, später ist das Autogramm nichts mehr wert", so Mateschitz.#w1#

Sprengt Red Bull Racing die Allianz der neun Teams?

Offenbar ist das österreichisch-britische Team dem Lockruf der Ecclestone-Millionen erlegen, die der Brite für all jene ausschütten will, die sich noch dieses Jahr ihm anschließen. Die übrigen acht Teams haben ja angekündigt, erst einmal abwarten zu wollen, um sich in eine bessere Verhandlungsposition zu bringen. Nun darf man fragen: Bröckelt die Allianz der Anti-Ferrari-Teams, wenn Red Bull Racing abspringt? Zuletzt hatte ja schon BAR-Honda zumindest einen Ausstieg aus dem Gentlemen's Agreement bezüglich der Testbeschränkung angedacht.

In den Überlegungen von Mateschitz spielt dieser sportpolitische Machtkampf keine primäre Rolle: "Die Höhe der Ausgaben ist nicht mehr vertretbar", gab er gegenüber dem 'Guardian' zu Protokoll. "Es muss einen Schritt zurück zu leistbaren Budgets und vernünftigen Testkilometern geben." 2005 wird der Energydrink-Hersteller mit Sitz in Fuschl am See bei Salzburg knapp über 100 Millionen Euro ins Formel-1-Programm investieren, heißt es.

Aber: "Wir haben großes Vertrauen in die Zukunft der Formel 1", erklärte der 'Red-Bull'-Erfinder, "und wir wollen starker Partner für einen Motorenhersteller werden." Schon jemanden in Aussicht? "BMW ist einer unserer Wunschpartner. Mit drei weiteren sind wir im Gespräch", entgegnete Mateschitz. "Es geht uns primär um Synergien und Kooperation, also nicht um ein reines Lieferverhältnis." Neben BMW finden auch Gespräche mit Ferrari und Honda statt, bestätigte er.

Keine anderen Firmen als 'Red Bull' auf dem RB1

2005 steht aber erst einmal die Marke 'Red Bull' im Vordergrund, weshalb man sich auch keine Sponsorenpartner gesucht hat: "Als wir mit dem Autodesign begannen, gab es zwei Entwürfe", sagte Mateschitz. Diese waren: "Unter der Annahme, dass große Flächen verkauft werden, und unter der Annahme, dass wir nichts verkaufen, also überall den Bullen hinkleben. Mittlerweile ist das reine 'Red-Bull'-Auto so schön, dass wir es gar nicht ändern wollen."

"Wenn wir allein auf dem Auto sind, ist das wohl einzigartig in der Formel 1. Natürlich wird das Budget so nicht entlastet. Wenn wir aber Optik, Ästhetik, Design einbeziehen, erreichen wir höhere Aufmerksamkeit. Das Auto bleibt für Melbourne wie bei den letzten Tests. Den Fruchtsafthersteller 'Rauch' haben wir aus Freundschaft auf den Spiegeln. Wir wollen in diesem Jahr als langfristiger Partner überzeugen und nicht um jeden Preis zehn oder 20 Millionen Dollar suchen", ergänzte er.