GP Brasilien
Brasilien-Donnerstag in der Analyse: Startplatzstrafe für Verstappen
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Startplatzstrafe für Verstappen in Sao Paulo +++ Brasilien eher schwieriger für Ferrari? +++ Norris: Müssen besseren Job machen +++
Feierabend
Damit sind wir auch am Ende unseres heutigen Tickers angekommen. Für euch geht es in wenigen Minuten weiter mit der großen Videoanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Folgende Themen sind geplant:
-Verstappen in der PK
-Hamilton über Verstappen
-War's das für Perez?
-Vorschau Marc Surer
-News kurz & kompakt
-Fragen der Kanalmitglieder
Wir sind morgen mit einer neuen Tickerausgabe zurück. FT1 steht um 15:30 Uhr MEZ an, um 19:30 Uhr dann bereits das Sprint-Qualifying. Habt noch einen schönen Abend, viel Spaß mit unserer Analyse und bis dann!
Sainz bittet Fans: Lasst Handys in der Tasche!
Der Spanier hat den Sonntagabend in Mexiko genutzt, um seinen Sieg ausgiebig zu feiern. Mit seiner gesamten Familie konnte er sich nach seinem zweiten Saisonsieg auslassen, und auch sein alter McLaren-Freund Lando Norris erhielt von ihm eine Einladung.
Nach einem Abendessen ging es für Sainz und seine Entourage noch in einen Club - und dort mutierte der Spanier zum Partytier. Und zu seinem Leidwesen landeten einige Videos davon in den sozialen Netzwerken.
"Ihr habt das sicher gesehen, denn heutzutage kann man nirgendwo mehr hingehen, ohne dass irgendetwas auf Social Media gestellt wird", ärgert er sich und erklärt: "Es ist ein wenig nervig, 15 Kameras auf dir zu haben, während du einfach Spaß hast."
Seine kompletten Aussagen findet ihr hier!
Leclerc: Fahrer-WM ist unrealistisch
Über die Chancen von Ferrari in der Konstrukteurs-WM haben wir ja schon gesprochen. Rechnerisch kann Charles Leclerc zwar auch noch Fahrer-Weltmeister werden, er selbst betont aber, dass das nicht realistisch sei.
Der Unterschied sei, dass man in der Konstrukteurs-Meisterschaft noch aus eigener Kraft den Titel gewinnen könne. In der Fahrer-WM sei er dagegen darauf angewiesen, dass Max Verstappen "schlecht" abschneide.
"Und was mit Max passiert, kann ich nicht kontrollieren", erinnert Leclerc, der daher festhält: "Wir werden es am Ende des Jahres sehen, aber realistisch gesehen ist es unwahrscheinlich, dass wir dieses Jahr die Fahrermeisterschaft gewinnen."
Leclerc hat vier Rennen vor Schluss 71 Zähler Rückstand auf Verstappen. Damit müsste er pro Wochenende im Schnitt 18 Punkte auf den Weltmeister aufholen.
Neues Chassis für Perez?
Kommt der Mexikaner pünktlich zum Saisonende doch noch aus der Krise? Zumindest versucht Red Bull weiterhin alles. Das hat Helmut Marko nun auch noch einmal gegenüber der Kleinen Zeitung betont.
"Wir haben alles untersucht, da er gemeint hat, dass es Probleme mit den Bremsen und dem Chassis gibt. Ich glaube, er bekommt jetzt sogar ein neues Chassis, um ihn zu beruhigen", so Marko.
Doch sollte das auch wieder nichts bringen, dann ist man auch bei Red Bull langsam mit den Ideen am Ende - und wohl auch mit der Geduld.
Verstappen: Brauche vielleicht britischen Pass
Der Weltmeister kam zuletzt vor allem bei britischen Experten nicht gut weg. Halb im Spaß wurde er daher in seiner heutigen Medienrunde mit unseren niederländischen Kollegen gefragt, ob er einmal nachgeschaut habe, ob er britische Vorfahren habe?
"Nein. Ich glaube nicht, dass ich die habe", schmunzelt Verstappen und grinst: "Ich bin sehr glücklich mit meinem Pass. Es ist nur der falsche Pass hier in diesem Fahrerlager. Aber es ist, was es ist."
Es ist nicht das erste Mal, dass sich nicht-britische Fahrer von der FIA benachteiligt fühlen. Einfach mal bei Fernando Alonso nachfragen ...
Verstappen bleibt dabei: War keine Absicht
Max Verstappen wehrt sich gegen die "ziemlich extreme Anschuldigung", wie er selbst sagt, dass er Lando Norris in Mexiko bewusst von der Strecke geschoben habe.
"Ich habe nichts absichtlich getan", versichert er und erklärt, niemand könne in seinen Kopf schauen. "Wir sind einfach hart gegeneinander gefahren", betont er.
"Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man", so Verstappen, der auch einräumt, dass seine zweite Strafe in Mexiko in Ordnung gewesen sei.
Die erste verstehe er aber noch immer nicht, dann er habe eine Zehn-Sekunden-Strafe bekommen, während andere für die gleiche Aktion fünf Sekunden bekommen hätten.
Russell: So unbeständig war Mercedes noch nie
Für Mercedes geht es in den verbleibenden Saisonrennen bekanntlich um nicht mehr viel, P4 in der WM ist quasi einzementiert. Kurios ist dabei, dass Mercedes in diesem Jahr trotzdem drei Rennen gewonnen hat.
Russell erklärt in diesem Zusammenhang, dass das Auto 2022, im ersten Jahr der neuen Regeln, durch das Bouncing zwar noch unangenehmer als das diesjährige Modell zu fahren gewesen sei.
2024 sei es dafür das Hauptproblem, dass man "die unbeständigste Performance" vielleicht aller Zeiten habe. Denn manchmal sei das Auto für eine wirklich schnelle Rundenzeit gut.
Doch schon in der nächsten Runde sei dann die ganze Performance weg, obwohl man nichts verändert habe. Und das mache es in diesem Jahr für Mercedes so schwierig.
Verstappen: Hätte Bortoleto längst genommen
Noch immer ist offen, wer 2025 das zweite Sauber-Cockpit neben Nico Hülkenberg bekommt. Max Verstappen hat dabei einen klaren Favoriten: McLaren-Junior und Formel-2-Spitzenreiter Gabriel Bortoleto.
"Wenn ich Sauber wäre, hätte ich ihn schon unter Vertrag genommen", betont er und erinnert an die große Regeländerung ab 2026. Daher sei 2025 ein guter Zeitpunkt, einen jungen Fahrer ins Auto zu setzen.
2026 sei man dann nämlich "viel besser vorbereitet" und fühle sich "wohler", so der Weltmeister. Bortoleto gilt bei Sauber als einer der Kandidaten, ebenso wie der aktuelle Pilot (und deutlich ältere) Valtteri Bottas.
Neuer Asphalt in Brasilien
Die zehn Formel-1-Teams und Reifenlieferant Pirelli haben auf ein unberechenbareres Wochenende als sonst eingestellt. Zwar ist das Layout in Brasilien das gleiche wie in den vergangenen Jahren.
Verändert hat sich aber der Asphalt, der gegenüber dem Vorjahr komplett erneuert wurde. Neu verlegter Asphalt sorgt für ein hohes Maß an Ungewissheit, da man sich nie sicher sein kann, welche Auswirkungen dieser auf das Gripniveau haben wird.
Alle Hintergründe dazu könnt ihr hier nachlesen!
Ocon testet für Haas
Ayao Komatsu hat in seiner heutigen Medienrunde bestätigt, dass Esteban Ocon beim Abu-Dhabi-Test nach dem Saisonfinale an gleicher Stelle für Haas fahren wird.
Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn offiziell steht der Franzose noch bis Ende des Jahres bei Alpine unter Vertrag und braucht daher eine Freigabe.
Die hat es nun laut dem Haas-Teamchef gegeben. Eine entsprechende Erlaubnis bräuchte im umgekehrten Fall auch Nico Hülkenberg von Haas, wenn er in Abu Dhabi für Sauber testen will.
Russell wieder mit neuestem Unterboden
Zur Erinnerung: Bei seinem Crash im Qualifying in Austin wurde der neue Unterboden zerstört. In Mexiko musste er daher mit einem älteren fahren. Doch nun hat Mercedes den aktuellen Unterboden repariert.
Russell selbst bestätigt: "Wir haben es geschafft, den Unterboden, den ich in Austin beschädigt habe, wieder herzurichten, so dass wir beide mit dem neuen Unterboden fahren werden."
"Wir haben testweise einen kleinen Unterschied in der Spezifikation, aber es ist kein Update im eigentlichen Sinne. Es handelt sich lediglich um normale aerodynamische Tests", verrät er.
Er erinnert: "Wir kämpfen weder um die Fahrer- noch um die Konstrukteurs-Meisterschaft. Also müssen wir diese letzten vier Gelegenheiten nutzen, um so viel wie möglich zu lernen, damit wir so gut wie möglich für die Entwicklung im Winter vorbereitet sind."
Leclerc: Nicht zu sehr an die Meisterschaft denken
Auch der Monegasse hat in seiner Medienrunde über die Titelchancen von Ferrari gesprochen und erklärt, dass man in Maranello nicht komplett darauf fixiert sei. Es sei wichtig, es "Schritt für Schritt" anzugehen.
"Damit wir die besten Chancen haben, die Meisterschaft zu gewinnen, dürfen wir nicht zu viel darüber nachdenken, also konzentrieren wir uns nur auf dieses Wochenende", betont Leclerc.
Er stimmt seinem Teamkollegen zu, dass Brasilien vermutlich nicht die beste Strecke für Ferrari sei. Er erinnert aber auch: "An Sprintwochenenden wie diesem kann man manchmal einen großen Unterschied ausmachen."
"Wir haben nur ein Freies Training, und wenn wir da einen wirklich guten Job machen, ist alles möglich", so Leclerc, der aber auch klarstellt, dass McLaren auf dem Papier das Team sei, dass es hier zu schlagen gilt.
Norris: Müssen besseren Job machen
Diese Aussage bezieht sich auf die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft, in der Ferrari, wir haben schon darüber gesprochen, ja nur noch 29 Zähler zurückliegt. "Ferrari ist schon seit neun oder zehn Rennen unser größter Konkurrent", stellt Norris klar.
"Wir wussten, dass wir am Ende des Jahres gegen sie kämpfen würden, nicht gegen Red Bull", so der Brite, der gesteht: "Ich glaube, wir hatten ein paar unglückliche Wochenenden, sowohl von meiner Seite als auch von Oscars Seite."
In Mexiko schied der Australier zuletzt ja bereits in Q1 aus. Norris betont daher: "Wir müssen einen besseren Job machen, und vor allem in Zukunft müssen wir jedes Wochenende zwei Autos vorne haben, wenn wir sie hinter uns halten wollen."
Denn theoretisch könnte Ferrari bereits an diesem Wochenende vorbeiziehen.
Drei Rennen in Folge ...
... hat Ferrari übrigens zuletzt vor fünf Jahren gewonnen. Im September 2019 siegte man direkt nacheinander in Spa, Monza und Singapur. Zwei Siege gingen dabei an Charles Leclerc, einer noch an einen gewissen Sebastian Vettel.
Für Vettel war es gleichzeitig der letzte Formel-1-Sieg überhaupt. Daran sieht man schon, wie lange das inzwischen her ist. Es wäre also mal wieder an der Zeit.
© Motorsport Images
Sainz: Brasilien eher schwieriger für Ferrari
"Es sieht nicht wie die die stärkste Strecke für uns aus", sagt der Mexiko-Sieger, nachdem Ferrari zuletzt zwei Siege in Serie holen konnte. Doch das abschließende Rennen in diesem Triple-Header könnte die größte Herausforderung werden.
Vorsichtig optimistisch erklärt er dennoch: "Wenn man sich die Kurvencharakteristiken ansieht, können wir hoffentlich immer noch mitmischen, und das bedeutet, Top-5-Platzierungen und Podiumsplätze zu erreichen und, wenn sich die Gelegenheit ergibt, um den Sieg zu kämpfen."
Er stellt jedoch auch klar: "Ich glaube nicht, dass wir so dominieren werden wie in Austin oder Mexiko. Aber wir könnten immer noch dabei sein."
Norris: Muss nicht aggressiver werden
Der McLaren-Pilot hat zudem auch darüber gesprochen, ob er selbst im Duell mit Verstappen aggressiver werden müsse? "Ich denke, etwas, das ich in meiner ganzen Karriere gut gemacht habe, ist, mich aus Schwierigkeiten herauszuhalten und das Auto in einem Stück zu lassen", erklärt er.
"All diese kleinen Dinge summieren sich im Laufe einer Meisterschaft und einer Saison, insbesondere in einer Saison mit Kostendeckelung", erinnert er und erklärt: "Ich hatte immer die Mentalität, fair und sauber fahren zu wollen."
"Ich glaube, ich habe es letztes Wochenende schon gesagt: Ich war vielleicht zu nett, egal ob ich angegriffen oder verteidigt habe. Aber ich denke, ich habe in dieser Hinsicht immer gute Entscheidungen getroffen", stellt Norris klar.
"Manchmal habe ich den Preis dafür bezahlt, dass ich nicht aggressiv genug war, aber der Rest liegt nicht in meiner Hand. Selbst wenn man es nicht merkt, gibt es Zeiten, in denen man einen potenziellen Unfall vermeiden muss, und vielleicht sieht man es nicht im Fernsehen", erklärt er.
Trotzdem wolle er auch an diesem Wochenende wieder "sauber, faires Racing" haben.