Booth: "Kämpfen hoffentlich nicht wieder um Platz zehn"

Marussia-Teamchef John Booth blickt auch ohne üppiges Budget mit großen Erwartungen auf die Saison 2014 - Bestätigung von Max Chilton steht bevor

(Motorsport-Total.com) - Marussia kann die Formel-1-Saison 2013 als Erfolg verbuchen. Im vierten Jahr der Zugehörigkeit zur Königsklasse enterte man zum ersten Mal die Top 10 der Konstrukteurswertung. Finanziell gesehen wirkt sich dieser zehnte Platz aber weniger stark aus als es auf dem Papier den Anschein hat.

Titel-Bild zur News: John Booth

Marussia-Teamchef John Booth peilt auch ohne üppiges Budget das Mittelfeld an Zoom

Zwar gehört Marussia hinsichtlich des komplizierten Geldverteilungsschlüssels nun erstmals zu den sogenannten Column-2-Teams, doch im Vergleich zum bisherigen Column-3-Status ist der Unterschied gering. Das meiste Geld wird ohnehin in Column 1 gescheffelt. Zu diesen Column-1-Teams gehört im Übrigen auch Marussias Nummer-eins-Gegner Caterham. Hintergrund: Die "Grünen" schafften es 2012 bereits zum dritten Mal, die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft in den Top 10 abzuschließen (2010 und 2011 unter dem Namen Lotus).

So kommt Marussia-Teamchef John Booth gegenüber 'Sky Sports Online' zum Schluss: "Im ersten Jahr ist der Unterschied für uns noch nicht allzu groß, aber es bringt uns unserem Ziel, eines der Column-1-Teams zu werden, näher. So gesehen ist es für uns ein großer Schritt, aber finanziell gesehen kein unmittelbarer Vorteil."

"Realistischster Business-Plan aller Teams"

Sollte Marussia auch die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft 2014 in den Top 10 abschließen, wäre dem russisch/britischen Team der Aufstieg in die Reihen der Column-1-Teams sicher. Teamchef Booth sieht seine Truppe nicht zuletzt dank des neuen Motorendeals mit Ferrari auf dem besten Weg dorthin. "Hoffentlich kämpfen wir im nächsten Jahr nicht wieder um Platz zehn. Ich bin hundertprozentig sicher, den richtigen Partner gewählt zu haben und habe nicht die geringsten Zweifel, dass wir auf dem richtigen Weg sind."

Jules Bianchi, Max Chilton

Gelingt Jules Bianchi und Marussia mit Ferrari-Power der Anschluss? Zoom

Zwar ist man in Banbury nicht in der Lage, "200 oder 300 Millionen Pfund auszugeben wie es die großen Teams tun, doch wir verfügen über einen machbaren Business-Plan und liegen derzeit im Soll", wie Booth betont. Der Marussia-Teamchef spricht sogar vom "realistischsten Business-Plan aller Teams", im Zuge dessen man "25 bis 30 Millionen Pfund weniger als alle anderen" ausgibt.

Dank der eingeschränkten finanziellen Mittel konzentrierte man sich bei Marussia schon frühzeitig auf die Entwicklung des 2014er-Boliden und sah von umfangreichen Upgrades für den MR02 ab. "Ab Barcelona hatten wir nur noch Kleinigkeiten dabei, nichts Großes. Wir haben all unsere Ressourcen auf das 2014er-Auto verlagert und liegen mit diesem im Plan, in Wahrheit sind wir dem Plan sogar voraus", erzählt Booth.

Jules Bianchi ist als Mitglied des Ferrari-Nachwuchsprogramms für eine zweite Marussia-Saison gesetzt. Mit Max Chilton steht man nach Aussage des Teamchefs kurz vor einer Einigung, nach der auch der Brite eine zweite Saison im Team dranhängen würde. "Wir sind mit Max kurz davor. Er will bleiben und wir wollen, dass er bleibt. Im Grunde geht es nur noch um Details", so Booth.