BMW-Williams: Unglückliches Setup-Händchen

Bestzeit am Morgen, kein Top-10-Platz am Nachmittag ? BMW-Williams ist mit dem Setup in die falsche Richtung gegangen

(Motorsport-Total.com) - Das BMW-Williams-Team meldete sich vor einigen Wochen mit einem positiven Test in Barcelona, bei dem Ralf Schumacher sogar auf eine Zeit von 1:15.4 kam, eindrucksvoll zurück, doch heute haderte die anglo-deutsche Truppe zumindest am Nachmittag mit dem Setup. Entsprechend schlecht fiel das Ergebnis aus.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher während des heutigen ersten Qualifyings in Barcelona

Ralf Schumacher wurde mit 1,279 Sekunden Rückstand nur Elfter, wäre aber mit seiner Zeit vom Freien Training bei etwas kühleren Bedingungen sogar Schnellster gewesen. Daher ist er nicht besorgt: "Einmal habe ich das Auto beinahe aus der Kontrolle verloren. Dennoch bin ich nicht wirklich beunruhigt. Wir haben im Qualifying nicht gezeigt, was der FW25 wirklich kann. Wir werden die Abstimmung weiter verbessern."

Insgesamt sei die Session "nicht zufriedenstellend" verlaufen, ließ er ausrichten: "Ich hatte mit der Balance des Autos zu kämpfen und habe ein paar Fehler gemacht." Aus der guten Performance am Morgen und der Tagesbestzeit darf er aber Mut schöpfen. Außerdem waren im Freien Training sieben Michelin-Piloten voran, was darauf hindeutet, dass dieses Wochenende wohl kein Reifennachteil wie in Imola vorhanden sein wird.

Für Juan-Pablo Montoya lief es weniger gut: Der Kolumbianer war zwar nur um zwei Zehntelsekunden langsamer als sein Teamkollege, kam aber mit dem Setup auf überhaupt keinen grünen Zweig und ist daher auch weniger zuversichtlich für morgen. Überhaupt war Montoya in Barcelona in den letzten Jahren nie besonders schnell unterwegs, obwohl er 2001 und 2002 jeweils auf dem zweiten Platz landete.

"Wir wussten, dass dieses Wochenende für uns schwierig werden würde", erklärte er achselzuckend. "Unsere Rundenzeiten vom Nachmittag zeigen, dass wir noch keine gute Balance für unsere Autos auf dieser Strecke gefunden haben. Ich hatte mit starkem Übersteuern zu kämpfen, was meine Leistung erheblich beeinträchtigt hat. Wir werden daran arbeiten und morgen hoffentlich besser sortiert sein."

Chefingenieur Sam Michael teilte wenigstens den Grund für den dramatischen Rückfall im Qualifying mit: "Nachdem wir am Vormittag gut unterwegs waren, haben wir leider bei der Abstimmung in die falsche Richtung gearbeitet und hatten in der ersten Qualifikation bei beiden Autos Balance-Probleme. Wir werden nun die Daten analysieren, um diese Schwierigkeiten für das Abschluss-Qualifying zu beheben. Allerdings herrschen dann ohnehin andere Bedingungen, weil wir dann ja bereits im Renntrimm fahren werden."

Das Schlussfazit war BMW-Sportchef Dr. Mario Theissen vorbehalten: "Nachdem es im Freien Training vor allem Ralf gelungen war, das Auto sehr gut auf die Strecke einzustellen, waren im Qualifying beide Fahrer mit dem Setup unzufrieden. Die Zeiten und Platzierungen drücken aus, dass sich offensichtlich die Streckenverhältnisse gegenüber dem Vormittag erheblich verändert haben, denn die Zeit, die Ralf im Freien Training erreicht hatte, wäre im Qualifying sogar für Platz eins gut gewesen."