Freitags-Pole für den neuen Ferrari

Das spannende erste Qualifying in Barcelona entschied Michael Schumacher mit dem neuen F2003-GA knapp für sich

(Motorsport-Total.com) - Bei herrlichen Bedingungen und für die Reifen schwierigen Asphalttemperaturen von rund 40 Grad fand heute Nachmittag in Barcelona das erste Qualifying zum Grand Prix von Spanien statt. Auf die provisorische Pole fuhr Michael Schumacher ? allerdings nur knapp vor seinen Verfolgern.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Gelungene Premiere für den F2003-GA – Freitags-Pole für Schumacher

Der Deutsche ging als Dritter auf die Strecke und übernahm zu dem Zeitpunkt klar die Führung vor den beiden "Silberpfeilen", legte dafür eine Marke von 1:17.130 hin, was allerdings nicht so schnell ist wie die Zeit seines Bruders im Freien Training, wofür zum Teil sicher die hohen Temperaturen verantwortlich waren. Der Ferrari lag exzellent auf der Strecke, wirkte ruhig und leicht zu kontrollieren ? und hat wahrscheinlich noch ein paar Zehntel drin.

Zweiter wurde überraschend Renault-Pilot Jarno Trulli mit einem minimalen Rückstand von 0,019 Sekunden. Der Italiener bekam im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Fernando Alonso (10.) eine nach eigenen Angaben "gute Runde" hin und ist angesichts der fantastischen Balance seines Fahrzeugs jetzt sogar zuversichtlich, morgen in die erste Startreihe fahren zu können, wenn die Michelin-Reifen mitspielen.

Rubens Barrichello musste im T-Car auf seine fliegende Runde gehen, weil bei seinem Einsatzwagen der Motor Probleme machte. Gleich im ersten Anlauf mit dem nicht eingefahrenen Chassis zündete der Brasilianer, der schon letztes Jahr in Barcelona gut unterwegs war, ein wahres Feuerwerk und kam seinem Teamkollegen bis auf 0,088 Sekunden nahe. Vierter wurde sein ebenfalls überraschend starker Landsmann da Matta (Toyota).

Die Top 10 wurden von Jenson Button (BAR-Honda), Olivier Panis (Toyota), Mark Webber (Jaguar-Cosworth), Kimi Räikkönen, David Coulthard (beide McLaren-Mercedes) und Fernando Alonso (Renault) vervollständigt. Wegen des bunt durchgemischten Feldes können angesichts dieser Reihung keine wirklichen Schlüsse auf das Kräfteverhältnis im Reifenkrieg gezogen werden und auch die eher verhaltenen "Silberpfeile" haben wohl noch mehr Potenzial.

In der zweiten Hälfte des Feldes stechen Ralf Schumacher (BMW-Williams) als Elfter und Juan-Pablo Montoya auf Position 14 negativ ins Auge, ebenso wie das heute völlig desolat wirkende Sauber-Team ? Frentzen landete auf Rang 16, Heidfeld auf 17. Enttäuschend unterwegs war auch Antonio Pizzonia, der bei Jaguar ja sehr unter Druck steht und wieder einmal eine Menge Boden auf seinen Teamkollegen Webber einbüßte.

Ganz hinten landeten ? wie erwartet ? die beiden Minardi-Piloten, wobei Jos Verstappen das gewohnte Kräfteverhältnis wieder herstellen konnte und schneller war als sein jüngerer Stallrivale Justin Wilson. Ralph Firman (Jordan-Ford) wurde vor dem Duo 18., baute aber eine Unzahl an Fehlern in seine Runde ein und dürfte damit langsam ebenfalls in die Kritik geraten.