McLaren-Mercedes' agierten als "Staubsauger"

Weil Räikkönen und Coulthard das Qualifying eröffnen mussten, sieht ihr Abschneiden schlechter aus als es wirklich ist

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Mercedes konnte im ersten Barcelona-Qualifying heute dem neuen Ferrari nicht die Stirn bieten, aber das Abschneiden von Kimi Räikkönen und David Coulthard sieht auf den ersten Blick schlechter aus als es ist, weil sie quasi "Staubsauger" für den Rest spielen mussten.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard rechnet morgen mit einer Steigerung der "Silberpfeile"

Kurz vor der Formel-1-Session waren Tourenwagen auf dem 'Circuit de Catalunya' unterwegs, die eine Menge Dreck auf die Strecke schleppten. Die "Silberpfeile", die ja in der Fahrer-WM die Plätze eins und zwei belegen, waren dadurch gehandicapt und konnten ihr wahres Potenzial nicht entfalten. Der Rückstand von 0,7 beziehungsweise 0,9 Sekunden ist womöglich trotzdem um einen Deut zu groß, will man morgen um die Pole mitfahren.

"Die Strecke war sehr schmutzig, als ich rausgehen musste", seufzte Räikkönen, "und das hat auf jeden Fall etwas Zeit gekostet. Gegen Ende hin wurde es dann schneller, was die Zeiten natürlich beeinflusst hat. Abgesehen davon war der Tag aber okay und wir konnten mit dem Auto gezielt arbeiten. Wie die anderen Teams testen wir hier sehr viel und kennen daher die Strecke gut, weshalb ich mich auf morgen freue."

David Coulthard beschrieb zunächst sein Freies Training am Morgen, in denen er "keinerlei Probleme" gehabt hat, ging dann aber auch auf das Qualifying ein: "Wir hatten ein bisschen Übersteuern bei niedrigen Geschwindigkeiten, wodurch ich im ersten Sektor Zeit verloren habe. Nach dem Training für das Rahmenrennen war noch immer viel Staub auf der Strecke, was meine Runde beeinträchtigt hat, aber unterm Strich zählt es ohnehin erst morgen."

Interessant ist, dass Coulthard im ersten Sektor praktisch gleich schnell wie Räikkönen war, im Schlussabschnitt mit den zwei schnellen Kurven sogar um einen Tick schneller, aber im Mittelsektor um mehr als drei Zehntel hinterherhinkte. Perfekte Runden erwischten beide nicht, weil eben die Fahrbahn stellenweise noch sehr rutschig war. Immerhin: Den zweiten Renault von Alonso konnten sie hinter sich lassen.

"Kimi und David sind als Erste rausgegangen und mussten 'Staubsauger' spielen", teilte Mercedes-Sportchef Norbert Haug, der morgen nicht mit der Pole rechnet, mit. "Nach dem Tourenwagen-Training war die Strecke extrem schmutzig, aber morgen und am Sonntag sollten wir signifikant besser unterwegs sein." Das Potenzial, hieß es außerdem, sei zweifelsfrei vorhanden, aber schon in Imola deckten die "Silberpfeile" ihre Karten ja erst am Sonntag auf.

Teamchef Ron Dennis erklärte indes, dass auf die vielen Daten von den Testfahrten nur bedingt zurückgegriffen werden konnte, "weil wir noch keine Informationen über die neu entwickelten Reifen haben, die an diesem Wochenende zur Verfügung stehen. Folglich ist unsere Balance noch nicht ganz optimal, was uns das heutige Qualifying kombiniert mit der noch schmutzigen Strecke ziemlich schwierig gemacht hat."