• 13.06.2008 13:33

BMW: Vorfreude auf die Landpartie

In Kanada landete das BMW Sauber F1 Team einen Doppelschlag und sicherte sich den Premierensieg - Fortsetzung in Magny-Cours?

(Motorsport-Total.com) - Nachdem das BMW Sauber F1 Team im pulsierenden Montréal seinen ersten Saisonsieg feiern konnte, hat sich die Mannschaft umgehend in die Vorbereitungen für den Großen Preis von Frankreich im ländlichen Magny-Cours gestürzt. Dort wollen Robert Kubica, umjubelter Sieger beim Großen Preis von Kanada, und Nick Heidfeld, der ihm nach einer grandiosen Rennleistung als Zweiter ins Ziel gefolgt war, erneut das Bestmögliche erreichen.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Staugefahr in der Haarnadel: Gleich nach dem Start geht's durch's Nadelöhr

Auf dem Circuit de Nevers tritt Kubica erstmals in seiner erst 29 Grands Prix jungen Formel-1-Karriere als Tabellenführer an. In der Konstrukteurswertung liegt das BMW Sauber F1 Team nach dem Doppelsieg mit drei Punkten Rückstand auf Ferrari an zweiter Stelle.#w1#

Heidfeld wird zum Schlossbewohner

"Ich mag die Rennstrecke in Magny-Cours und auch die ländliche Umgebung", gab Nick Heidfeld vor dem Grand Prix zu Protokoll. "Ich habe das Glück, dort immer in einem kleinen Wasserschlösschen mit Burggraben zu wohnen. Es hat nur eine Handvoll Zimmer - ohne Fernseher, ohne Radio oder sonstigen Komfort, dafür mit drei Meter dicken Wänden."

"Die Rennstrecke zeichnet sich durch einen besonders ebenen Belag und einige blinde Kurven sowie zwei High-Speed-Schikanen aus", erläuterte der Zweitplatzierte von Montréal. "Kurve zwei ist außergewöhnlich, weil diese sehr lange und schnelle Rechtskurve durch eine Senke führt, am Kurvenausgang geht es steil bergauf."

"Die Strecke ist etwas umgebaut worden, und die letzte Schikane fügt sich nicht so harmonisch in den Streckenverlauf ein. Sie hat sehr hohe Randsteine, die man aber einbeziehen muss, dort entstehen oft spektakuläre Bilder von Autos auf zwei Rädern", sagte Heidfeld abschließend. "Für viele Leute ist Magny-Cours ein langweiliger Ort, aber ich mag diese Strecke", fuhr der frischgebackene Rennsieger Kubica fort.

Kubica will weiter für Furore sorgen

"Sie ist der Ort, an dem ich nach meinem Unfall vor einem Jahr zurückkehrte. Der Kurs ist interessant, weil er sehr vielseitig ist - mit schnellen Kurven, langsamen Kurven, mit schnellen Schikanen, mit einer Haarnadel und harten Bremszonen. Deshalb freue ich mich auf dieses Rennen und hoffe, dass ich auch weiterhin das Bestmögliche erreichen kann, wie ich das seit Beginn der Saison bei den meisten Grands Prix getan habe."

"Ich hoffe, dass wir erneut Verbesserungen am Auto haben werden, um die Lücke zu Ferrari und McLaren-Mercedes zu schließen. Mein Ziel ist es, so viele Punkte wie möglich zu sammeln, um auch nach dem Großen Preis von Frankreich in einer starken Position zu sein", meinte der Pole, der derzeit den Spitzenplatz in der Fahrerwertung bekleidet und als WM-Führender nach Frankreich fährt.

"Der Doppelsieg von Montréal hatte zwar eine Party zur Folge, die unsere Vorbereitungen auf den Großen Preis von Frankreich aber nicht beeinträchtigt hat. Wir werden uns wie bisher auf das jeweils nächste Rennen konzentrieren und haben das Ziel, auch in Magny-Cours eine starke Vorstellung abzuliefern", kündigte Teamchef Mario Theissen an.

Schikane als Setup-Herausforderung

"Die Stimmung in Monaco und Montréal gehört zwar zu den Highlights der Saison, persönlich schätze ich aber auch die ländliche Umgebung um den Circuit de Nevers sehr, weil dort der pure Sport im Mittelpunkt steht. Die Rennstrecke ist sehr anspruchsvoll, und die Wagenburg- Atmosphäre im Fahrerlager hat ihren eigenen Charme. Unvergesslich wird mir auch der Moment bleiben, als wir dort 2001 die erste Pole-Position nach dem Wiedereinstieg von BMW in die Formel 1 geholt haben."

"Der Circuit de Nevers bietet eine interessante Mischung aus langsamen Passagen, die viel Traktion verlangen, und schnellen Wechselkurven, in denen eine gute Fahrzeugstabilität wichtig ist", kam Willy Rampf auf die technischen Belange der Rennstrecke zu sprechen. "Die Adelaide-Haarnadel am Ende der langen Geraden ist der ideale Ort zum Überholen, weil dort die Strecke sehr breit und die Auslaufzone großzügig bemessen ist."

"Die Strecke verfügt über eine besonders ebene Fahrbahnoberfläche, was die Abstimmung der Autos beeinflusst. Sie kommen hier mit einer geringen Bodenfreiheit aus. Gleichzeitig müssen die Piloten aber auch die Möglichkeit haben, aggressiv durch die Schikane vor Start und Ziel zu fahren, wo die Randsteine sehr hoch sind. Unser Doppelsieg in Kanada war natürlich fürs ganze Team ein riesiger Motivationsschub. Wir werden alles daran setzen, Roberts Führung in der Fahrer-Weltmeisterschaft zu verteidigen."