• 18.09.2009 09:47

BMW vor Singapur: Motorschäden geklärt

Die Motoren von Monza sind für das BMW Sauber F1 Team nicht mehr zu gebrauchen, dafür geht es mit einem Update nach Singapur

(Motorsport-Total.com) - Das erste Flutlichtrennen der Formel-1-Geschichte machte Akteure und Zuschauer vor Jahresfrist zu Nachtschwärmern. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf den zweiten Grand Prix von Singapur, der am 27. September um 20:00 Uhr Ortszeit gestartet wird.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Das BMW Sauber F1 Team kommt mit vielen neuen Teilen nach Singapur

Das BMW Sauber F1 Team biegt nach der Einigung mit einem Investor über einen Verkauf mit zusätzlichem Schwung in die Zielgerade der Saison 2009 ein. In Singapur gehen aerodynamisch deutlich veränderte F1.09 an den Start. Robert Kubica und Nick Heidfeld freuen sich auf die Herausforderung des Stadtkurses.#w1#

Vorfreude bei Kubica

"Als bekanntlich großer Fan von Stadtkursen freue ich mich sehr auf den Großen Preis von
Singapur", sagt Robert Kubica. "Die Strecke ist eine Herausforderung, vor allem der kurvenreiche und eng gewundene letzte Sektor. Weil es sich um keine permanente Rennstrecke handelt, ist das Gripniveau zu Beginn des Wochenendes sehr niedrig, verbessert sich dann aber von Tag zu Tag. Fahrer und Ingenieure müssen diese Entwicklung bei der Abstimmung und Ausbalancierung des Fahrzeugs berücksichtigen. Das Team bringt Fahrzeug-Neuerungen mit nach Singapur. Ich hoffe, das macht uns wettbewerbsfähiger, und wir können die Konkurrenz überraschen."

"Im vergangenen Jahr war der Streckenbelag sehr uneben, an manchen Stellen waren die Bodenwellen vielleicht zu extrem. Vor dem ersten Nachttraining gab es viele Bedenken unter uns Fahrern bezüglich der Sicht, aber sie erwiesen sich als unbegründet. Ich war tatsächlich sehr überrascht, wie gut man die Lichtverhältnisse in den Griff bekommen hatte", so der Pole.

Nick Heidfeld meint: "Ich freue mich schon seit vielen Wochen auf das Rennen in Singapur, weil ich weiß, dass wir umfangreiche Änderungen vorbereitet haben. Die Simulation ist viel versprechend, und das Auto wird klasse aussehen."

"Im vergangenen Jahr", fährt er fort, "habe ich erfahren, dass man in Singapur kaum überholen kann. Nach einer Bestrafung musste ich anstatt von Position sechs als Neunter starten, und obwohl der Speed gestimmt hat, war mehr als Platz sechs nicht drin. In Singapur ist der Startplatz genauso entscheidend wie in Monaco."

Und weiter: "Im vergangenen Jahr war das Rennwochenende mit seiner Besonderheit und dem Ambiente für mich ganz klar Saisonhighlight. Es war für alle etwas Neues und wirklich Spannendes. Auch die Fernsehbilder und Fotos im Nachhinein zu sehen, war klasse, das künstliche Licht hat alles verändert. Es ist mir nicht schwer gefallen, die innere Uhr weiter in europäischer Zeit ticken zu lassen, um nachts fit zu sein für Qualifying und Rennen. Das hat auch Spaß gemacht. Dass das ganze Team bis nachts um drei auf den Beinen ist, um im Biorhythmus zu bleiben, ist irgendwie schräg, aber auch sehr unterhaltsam."

Theissen: Schöne Erinnerungen an 2008

BMW Motorsport Direktor freut sich ebenfalls auf Singapur: "Das erste Nachtrennen der Formel 1 war 2008 ein faszinierendes Ereignis mit spektakulären Bildern und einer elektrisierenden Stimmung. Atmosphärisch ist der Große Preis von Singapur für mich der Saisonhöhepunkt. Das ganze Ambiente sucht seinesgleichen. Es hat sich im vergangenen Jahr bewährt, die innere Uhr nicht auf Ortszeit umzustellen, sondern in der deutschen Zeitzone zu bleiben. Das werden wir erneut so praktizieren. Wir freuen uns auf dieses Spektakel und wollen mit einem signifikant weiter entwickelten Auto angreifen."

¿pbvin|512|1969||0|1pb¿"Die Ursache unserer Motorprobleme im Qualifying in Monza war ein Qualitätsproblem im Bereich Ventiltrieb", so Theissen. "Wir können die beiden Motoren leider nicht mehr weiterverwenden. Nachdem beide Fahrer am Sonntag in Monza dieselben Triebwerke im Auto hatten wie beim Rennen in Spa, haben beide Fahrer für die verbleibenden Rennen noch einen neuen sowie bereits gebrauchte Motoren zur Verfügung. Die entscheidende Frage wird nun sein: Kommen wir damit aus, oder müssen wir vor Saisonende einen neunten Motor einsetzen und dafür eine Rückversetzung um zehn Startplätze in Kauf nehmen."

Für Technikchef Willy Rampf war Singapur 2008 "im Wortsinne ein Highlight. Es war das erste Nachtrennen in der Geschichte der Formel 1, und es war wirklich etwas ganz Besonderes. Die Strecke hat außergewöhnlich viele Kurven, deshalb lässt sie den Piloten keine Zeit zur Erholung. Zudem war sie an einzelnen Stellen extrem holprig. Diese Kritik haben die Veranstalter ernst genommen und die Strecke stellenweise neu asphaltiert. Die vorwiegend langsamen Kurven stellen insbesondere an die Traktion hohe Anforderungen."

"Nach dem letzten großen Update in Valencia bringen wir hier nochmals ein umfangreiches Entwicklungspaket. Im Bereich der Aerodynamik umfasst dieses einen neuen Frontflügel, stärker eingezogenen Seitenkästen, einen weiterentwickelten Doppeldiffusor und einen modifizierten Heckflügel. Zudem verfügt das Auto auch über ein völlig neues Getriebe", erklärt der Deutsche. Entsprechend erwarten wir hier nochmals einen Schritt nach vorne."