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BMW begrüßt Formel-1-Einstieg von 'Red Bull'
Mario Theissen, Sportchef bei BMW, freut sich, dass es auch 2004 zehn Teams in der Formel 1 gibt: "Einstieg von 'Red Bull' ist ein Signal"
(Motorsport-Total.com) - Noch vor ein paar Monaten zitterte die Formel 1 gleich um drei ihrer Teams: Minardi war im ständigen Überlebenskampf, Jordan stand ohne Motoren und ohne Perspektive da und Ford hatte für Jaguar noch keinen Käufer an der Angel. In allen Fällen hat es jedoch ein Happy End gegeben - und 2005 werden wieder zehn Teams am Start sein.

© xpb.cc
Theissen sieht den 'Red-Bull'-Einstieg als "Signal" für die Zukunft der Formel 1
Neben den sechs Herstellern - Fiat mit Ferrari, Honda mit BAR, Renault, BMW mit Williams, Mercedes mit McLaren und Toyota - gibt es weiterhin vier Privatteams, nämlich Sauber, Red Bull Racing, Jordan und Minardi. Die Mischung aus Automobilwerken und unabhängigen Projekten ist es, die einen Teil der Faszination ausmacht, und sogar den Herstellern selbst ist bewusst, dass eine Rennserie ohne Privatteams nur halb so attraktiv wäre.#w1#
Minardi nimmt den Herstellern das Verlieren ab
Davon abgesehen erfüllt Minardi in der Formel 1 eine oftmals unterschätzte Rolle, denn wenn nicht die Italiener konsequent die rote Laterne mit sich herumschleppen würden, müsste dies wohl ein werksunterstütztes Team tun - und ein Automobilhersteller, der pro Jahr mehr als 200 Millionen Euro in den Motorsport investiert, will dafür wenigstens Resultate sehen. Oder, anders ausgedrückt: Ein Konzern kann es sich auf Dauer nicht leisten, ohne Erfolge Geld zu verbrennen.
Daher freut sich BMW-Sportchef Mario Theissen über die Bestrebungen, die Königsklasse billiger zu machen, und er sieht positiv, dass 2005 nicht drei Fahrzeuge pro Team eingesetzt werden müssen: "Natürlich wären wir in der Lage, drei Autos an den Start zu bringen, trotzdem freut es mich sehr, dass wir auch im nächsten Jahr wieder zehn Grand-Prix-Teams sehen werden. Die Formel 1 braucht die Mischung aus Werks- und unabhängigen Teams, und der Einstieg von 'Red Bull' ist ein starkes Signal für die Zukunft der Formel 1."
Mit dem neuen Reglement verfolge die FIA drei Ziele: "Die Kosten zu senken, die Sicherheit der Piloten zu erhöhen und die Show zu verbessern", so der Deutsche. "Alle Ziele unterstützen wir, wobei in unseren Augen die Reduzierung der Kosten das dringendste Ziel ist. Wir sind allerdings nicht mit allen Maßnahmen einverstanden. Nicht alles trägt zum Erreichen der Ziele bei." Damit spricht der 52-Jährige in erster Linie die Umstellung auf 2,4-Liter-V8-Motoren ab 2006 an, mit der BMW nicht einverstanden ist.
BMW weiterhin gegen 2,4-Liter-V8-Motoren
Aber warum ist BMW eigentlich gegen dieses neue Motorenformat? "Wenn wir von Zehnzylindern auf Achtzylinder wechseln, dann zieht das die Entwicklung eines völlig neuen Motorkonzepts nach sich", erklärte Theissen. "Gleichzeitig müssen die Teams auch neue Chassis entwickeln. Unserer Ansicht nach erhöht dies die Kosten zunächst drastisch, anstatt sie zu senken. Jeder Konzeptwechsel bedeutet einen Kostenschub. Deshalb sind wir von dieser Maßnahme alles andere als begeistert."
Allerdings hat sich BMW inzwischen entschlossen - übrigens genau wie Honda und Mercedes - den angestrebten Gang vor ein Gericht abzusagen. Ursprünglich wollte man ja rechtlich gegen das von der FIA geplante 2006er-Reglement vorgehen, doch dies hätte die Kosten weiter in die Höhe getrieben und die Entwicklung möglicherweise stagnieren lassen. BMW beugt sich damit dem Interesse des Sports, ändert aber nichts an der Ansicht, dass man den Konzeptwechsel für grundlegend falsch hält.

