• 15.07.2003 12:34

  • von Fabian Hust

BMW: 1 Milliarde für den Titel – "Schumi I" bleibt Favorit

Langfristig will BMW angeblich 1 Milliarde Euro für einen WM-Titel investieren ? dieses Jahr sieht man aber Michael vorne

(Motorsport-Total.com) - Nach Angaben der 'Berliner Zeitung' will der bayerische Automobilhersteller BMW mit Beginn der neuen Vertragslaufzeit mit dem Williams-Team bis 2009 den Jahresetat ab 2005 von jährlich 135 Millionen Euro auf 200 Millionen Euro aufstocken. Dies würde bedeuten, dass man sich in München das verlängerte Abenteuer Formel 1 insgesamt 1 Milliarde Euro kosten lassen würde.

Titel-Bild zur News: Theissen und Schumacher

Theissen glaubt noch nicht so recht an einen Weltmeister Ralf Schumacher...

Die zusätzlichen Ausgaben gehen mit einer verstärkten Zusammenarbeit einher, die sich insbesondere im Bereich der Kraftübertragung und Elektronik auswirken soll. Aber auch im Bereich Materialprüfung wird man den britischen Partner unterstützen. "Je eher wir Ferrari schlagen und Weltmeister werden, desto besser. Dafür investieren wir. Wir sind schließlich heiß auf den Titel", so Noch-BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger.

Auch bei Williams hat man Blut geleckt, die jüngsten Erfolge zeigen, dass man reif für den Titel ist ? spätestens 2004. "Williams und BMW sind aus den genau gleichen Gründen in der Formel 1: gewinnen und Erfolg haben. BMW wusste seit 2001, dass sie fähig sind, Motoren zu bauen, die Rennen gewinnen können ? wir bei Williams hingegen waren nicht immer in dieser Position", unterstreicht Patrick Head, Technischer Direktor des Teams, die Wichtigkeit der Kooperation auf der BMW-Motorsportwebseite.

Trotz aller zurückliegenden Erfolge und durchweg positiven Aussichten gibt sich BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen zurückhaltend und rechnet eher erneut mit Michael Schumacher als alten und neuen Champion: "Ich denke, er hat im Moment vor allem ein Reifenproblem. Wenn Sie sehen, wie schnell wir nach vorne gekommen sind, dann erwarte ich einfach, dass die Konkurrenz auch in der Lage ist, ihr Reifenproblem innerhalb von drei, vier Rennen zu lösen", so Theissen bei einem Journalistentreffen im BMW-Werk Landshut.

Vor allem auf Grund des neuen Punktesystems sei der Rückstand von Ralf Schumacher auf seinen Bruder relativ groß. Die Chancen, den Konstrukteurstitel zu gewinnen, stünden hingegen besser. Dieser sei für den Automobilhersteller eigentlich sogar wichtiger: "In der Öffentlichkeit ist die Fahrer- WM natürlich populärer", erläutert Theissen. "Für uns als Hersteller vom Kompetenznachweis her ist der andere Titel wertvoller."

Gerade die schnelle Trendwende, die Ferrari wieder nach vorne bringen könnte, war für die Weiß-Blauen immens wichtig, wie Theissen zugibt, der von einem "riesigen Durchatmen" spricht: "Dass in dem Geschäft nichts sicher ist, haben wir in den letzten sieben Wochen gesehen. Denn vor sieben Wochen hätte niemand darauf gesetzt, dass wir so schnell nach vorne kommen." Überrascht zeigte sich Theissen von den Problemen bei Erzrivale Mercedes. Man habe damit gerechnet, dass der MP4-18 zur Mitte der Saison im Einsatz sei.